Anlässlich des 25. Novembers, dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen, haben sich in Hamburg am Abend etwa 1000 Frauen und Menschen anderer unterdrückter Geschlechter zu einer breiten internationalistischen Demonstration zusammengefunden. An der Demonstration, die vom 8M-Bündnis organisiert wurde, beteiligten sich viele verschiedene internationale Organisationen, unter anderem aus Kurdistan, dem Iran, der Türkei und Abya Yala.
Von der Hamburger Innenstadt aus zogen die Teilnehmer:innen mit Schildern, Fahnen und Transparenten bis in das Schanzenviertel. Durchgehend wurden Parolen gegen patriarchale Gewalt, Feminizide und Krieg gerufen. Besonders präsent war die Parole „Jin Jiyan Azadî“, die immer wieder angestimmt wurde, um die internationale Solidarität mit den kämpfenden Frauen im Iran und in Kurdistan zum Ausdruck zu bringen.
In zahlreichen Redebeiträgen wurde die Gewalt, die Frauen und queere Menschen durch das patriarchale System erfahren, thematisiert. Denn patriarchale Gewalt hat viele Gesichter. Sie zeigt sich durch herablassende Bemerkungen im Alltag, Gewalt in Partnerschaften und auf der Straße, strukturelle Benachteiligung am Arbeitsplatz, die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Paragrafen 218 und 219 oder die Ermordung von Frauen in Form von Feminiziden. Allein 2021 wurden in Deutschland 113 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner ermordet.
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Weltweite Frauenproteste eine Quelle der Hoffnung
Immer wieder wurde in den Redebeiträgen auch die Solidarität mit den Kämpfe der Frauen im Iran, den Frauen in Rojava/ Nord- und Ostsyrien und weltweit ausgedrückt. Wie es der Rojbin Frauenrat formulierte: „Die vielen aktuellen Frauenproteste auf der Welt – von Lateinamerika bis Kurdistan – sind eine Quelle der Hoffnung!“ Die massive Gewalt des iranischen Staates, die Angriffe des türkischen Staates auf die Frauenrevolution in Rojava und die Beteiligung der deutschen Bundesregierung an dieser Kriegspolitik wurden aufs Schärfste verurteilt.
Eröffnung von Widerstandsplatz gegen Feminizid
Zum Ende der Demonstration sprach das Anti-Feminizid-Netzwerk eine Einladung an alle Teilnehmer:innen aus, gemeinsam ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt und Feminizide zu setzen. Am 11. Dezember um 13 Uhr wird auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Altona ein Widerstandsplatz gegen Feminizide eröffnet.