Newaya Jin ruft zum Boykott türkischer „Spezialkriegsmedien“ auf

In Liège und Essen fanden Treffen zwischen Leserinnen und Mitarbeiterinnen der Frauenzeitung Newaya Jin statt. Die Teilnehmerinnen der Workshops riefen zum Boykott der türkischen „Spezialkriegspresse“ und zur Beteiligung an eigenen Medien auf.

In der belgischen Stadt Liège und in Essen fanden Treffen zwischen der Redaktion der kurdischen Frauenzeitung „Newaya Jin“ und ihren Leserinnen statt. Die Veranstaltungen waren Teil einer Serie ähnlicher Zusammentreffen in den letzten Wochen, auf denen zur aktiven Mitgestaltung der Zeitung geworben wurde.

Der Workshop in Liège war vom dortigen Frauenrat Ronahî organisiert worden. Die Teilnehmerinnen wiesen auf die Nutzung der Medien durch Regierungen für ihre Kriegspolitik hin und kritisierten die negative Rolle, die viele Medien spielten. Die Journalistin Roni Eylem betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit alternativer Frauenmedien wie Newaya Jin, Jin TV und Jin News.

Gegen patriarchale Spezialkriegspresse Freiwillige in freiheitlichen Medien werden

Auch in Essen fand eine ähnliche Versammlung statt. Das Treffen wurde vom Rat Berivan Şengal organisiert, Ort der Veranstaltung war das kurdische Gesellschaftszentrum. Hier wurde insbesondere die Rolle der Medien in der Legitimierung patriarchaler Gewalt und der Verharmlosung von Femiziden als „Familiendramen“ kritisiert. Die Journalistin Ülkem Zeremya rief bei dem Treffen zum Boykott türkischer staatsnaher Medien auf. Diese seien zu Zentren des Spezialkriegs geworden und dienten dazu, „die Hirne der Menschen einzuschläfern“.

Zeremya erklärte, die freiheitlichen kurdischen Medien stünden zur Wahrheit, zur Bevölkerung und seinen Rechten. Sie forderte die Teilnehmerinnen auf, sich als Freiwillige an der Pressearbeit zu beteiligen.