Mahnwache in Straßburg: Erhebt die Stimme gegen Isolation!

Die Frauenbewegung übernimmt die 532. Woche der Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Straßburg. Die Aktivistinnen fordern die internationalen Institutionen auf, ihr Schweigen zu brechen und sich für ein Ende der Isolation einzusetzen.

Seit mehr als zehn Jahren protestieren Aktivist:innen Tag für Tag auf dem Platz vor dem Europäischen Komitee zur Verhinderung von Folter, dem Europarat und dem Europäischen Gericht für Menschenrechte in Straßburg für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. In der 532. Woche übernahm die Frauenbewegung TJK-E den Protest. Teil der Delegation der TJK-E sind Xezal Yalçın, Aynur Kılıç, Xece Aslan, Selma Koç und Emine Demir aus Bremen.


Xezal Yalçın erklärte im Namen der Gruppe: „Bekanntlich führen wir hier seit mehr als zehn Jahren eine Mahnwache durch. Wir stehen hier in Straßburg vor dem Europarat für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Seit vielen Jahren kann er weder seine Familie noch seine Anwältinnen und Anwälte treffen. Wir erhalten keinerlei Informationen von unserem Vordenker. Er ist der Repräsentant von 40 Millionen Kurdinnen und Kurden. Die Repräsentanten aller anderen Menschen können in Freiheit für die grundlegenden Menschenrechte, die Sprache, die Kultur und die Identität ihrer Völker eintreten, aber der Repräsentant von 40 Millionen Kurdinnen und Kurden wird seit 23 Jahren als Geisel auf der Insel Imralı festgehalten.“ Yalçın unterstrich die allgemeine Sorge um die Sicherheit und Gesundheit von Öcalan und betonte, dass ohne seine Freiheit keine Lösung der kurdischen Frage möglich sei.

Die Philosophie Öcalans ist eine Philosophie der Frauenbefreiung“

Yalçın wies auf die besondere Motivation als Frauenbewegung hin, für die Freiheit von Öcalan zu kämpfen: „Wir werden hier eine Woche lang Wache halten. Wir Frauen haben gesehen, dass die Philosophie von Abdullah Öcalan die Freiheit der Frau bedeutet. Aus diesem Grund appellieren wir an die Frauen der Welt und insbesondere an den Europarat. Wir stehen hier neben dem CPT und vor dem Gebäude des Europarats und fragen: ‚Wo ist die Gerechtigkeit?‘ Der französische Staat hat den Mahnwachen für Gerechtigkeit nicht einmal Platz zur Verfügung gestellt, und das obwohl die Menschen hier seit zehn Jahren eine Mahnwache für Gerechtigkeit und Demokratie abhalten. Das ist eine Schande für die Demokratie und eine Schande für die Menschheit. Eigentlich müssten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Jurist:innen aus den europäischen Ländern hier sein, Menschenrechtsaktivist:innen und alle, die für Menschlichkeit und Demokratie eintreten, hätten uns täglich besuchen müssen.“

Warum schweigt Europa zu den Chemiewaffeneinsätzen der Türkei?“

Die Frauen thematisierten auch die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Südkurdistan: „Täglich werden Chemiewaffen wie Sarin-Gas auf unser Volk geworfen. Tag und Nacht wird Rojava bombardiert. Tag und Nacht wird Gare bombardiert. Es wird Giftgas in den Medya-Verteidigungsgebieten eingesetzt. Aber die Staaten, die sich selbst als Demokratien bezeichnen, und angeblich die Menschlichkeit und sogar die Rechte der Tiere verteidigen, verschließen die Augen vor der Situation des kurdischen Volkes.“

Solange wir leben, werden wir an der Seite von Rêber Apo stehen“

Xezal Yalçın forderte im Namen der TJK-E: „Wir rufen alle demokratischen Persönlichkeiten auf. Wir appellieren insbesondere an die internationalen Organisationen und die Staaten; es muss sichergestellt werden, dass sich die Anwält:innen so bald wie möglich mit unserem Repräsentanten treffen. Das Recht der Familienangehörigen auf Kontakt mit den Gefangenen ist ein legitimes Recht. Auch dieses Recht wird verwehrt. Warum schweigen diese Staaten? Wir verurteilen dieses Schweigen. Wir werden solange wir leben an der Seite von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] stehen.“