Männergewalt in Şemrex: Mutter und Tochter schwerverletzt

In Şemrex bei Mêrdîn sind eine Mutter und ihre Tochter schwer verletzt worden, nachdem auf ihr Haus ein Schusswaffenangriff verübt wurde. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den Ehemann und Vater der beiden Frauen.

In der nordkurdischen Stadt Şemrex (türk. Mazıdağı) sind zwei Frauen am Sonntag Opfer eines Femizidversuchs geworden, nachdem ein Schusswaffenangriff auf ihr Haus verübt wurde. Das Haus im Viertel Kayalar wurde regelrecht von Kugeln durchsiebt, dabei wurden Süreyya Parçin und ihre 16 Jahre alte Tochter R. schwerverletzt. Bei dem Täter handelt es sich um Salih Parçin, den Ehemann und Vater der beiden Frauen. Er befindet sich auf der Flucht, die Fahndung nach ihm läuft bereits.

Angehörige brachten die verletzten Frauen nach dem Angriff in das städtische Krankenhaus in Şemrex, wo sie erstversorgt wurden. Anschließend wurden sie in die staatliche Klinik in der Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin) eingeliefert. Während die Tochter von einem Projektil nicht lebensgefährlich am Fuß getroffen wurde, ist der Zustand der Mutter äußerst kritisch. Sie befindet sich auf der Intensivstation.

In Nordkurdistan und der Türkei kommt es täglich zu Femiziden. Nach Angaben der Plattform „Wir werden Frauenmorde stoppen“ (Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu) sind im Juli 36 Frauen ermordet worden. In 92 Prozent der Fälle handelt es sich bei den Tätern um Männer aus dem engsten Umfeld der getöteten Frauen: Ehemänner, Freunde, Expartner oder männliche Verwandte.