Kurdische Frauenbewegung ruft zu Aktionen auf

Die kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft für den 12. Mai unter dem Motto „Schluss mit der Kollaboration, Zeit für die Befreiung von Rêber Apo“ zu Protestaktionen in verschiedenen europäischen Metropolen auf.

Die Kurdische Frauenbefreiungsbewegung in Europa (Tevgêra Jinên Kurdistanê-Ewrupa, TJK-E) ruft für Mittwoch, den 12. Mai, zu einer europaweiten Serie von Aktionen gegen den „umfassenden Angriff des türkischen Staates“ gegen die kurdische „Freiheitsbewegung und die Linie der Frauenbefreiung“ auf.

Wir stehen aufrecht – trotz der Angriffe“

In der Erklärung heißt es: „Die herrschenden Besatzungsmächte setzen mit dem Ziel, ihr eigenes Kolonialsystem fortdauern zu lassen, das Volk Kurdistans tagtäglich einem kulturellen und physischen Genozid aus. Die Hegemonialstaaten wollen den Kampf der PKK in den Bergen der Freiheit und die Philosophie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan], die mit ihrem alternativen Lebensmodell ein Vorbild für die ganze Welt ist und der es gelungen ist, die verlorene Geschichte der Frauen wieder an die Oberfläche zu bringen, vernichten. Was die Kolonialmächte aber nicht verstehen, ist, dass trotz so vieler Angriffe und Komplotte kurdische Frauen, junge Menschen und das Volk immer noch aufrecht stehen, die Front des Kampfes in den Bergen von Tag zu Tag stärker wird und die Errungenschaften wachsen.

Der türkische Staat kann den Willen des Volkes nicht aufhalten“

Auch wenn Rêber Apo als Geisel im Foltersystem von Imrali festgehalten wird, verbreiten sich seine Ideen dennoch auf der ganzen Welt. Heute gehen Millionen von Menschen für seine Freiheit auf die Straße. Sie sind entschlossen, diesen Widerstand bis zu seiner Befreiung fortzusetzen. Beim letzten Telefonat zwischen Rêber Apo und seinem Bruder Mehmet Öcalan am 25. März wurde klar, dass der Wille des kurdischen Volkes auch dann nicht aufgehalten werden kann, wenn der türkische Staat aus Furcht vor Öcalans Ideen, seiner Philosophie und Haltung versucht, sämtliche Kommunikation mit der Öffentlichkeit abzuschneiden.“

Guerilla bedeutet, das Patriarchat zu vernichten“

Die TJK-E ruft in ihrer Erklärung auch zum Protest gegen die am 23. April begonnenen Angriffe auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete auf. Zur Bedeutung der Guerilla heißt es: „Guerilla bedeutet die legitime Verteidigung der kurdischen Frauen, der Jugend und der Gesellschaft. Guerilla bedeutet Identität, Ehre, die Schaffung einer moralisch-politischen Gesellschaft. Guerilla bedeutet, die Menschheitsträume von Freiheit zu verwirklichen, Guerilla bedeutet, Rache für die Frauen zu nehmen, für die Vernichteten, die in ihren Wohnungen Isolierten, die Inhaftierten, die Gefolterten, die, die jeden Tag Vergewaltigung und Belästigung ausgesetzt sind. Guerilla bedeutet, das Patriarchat zu vernichten. Deshalb ist ein Angriff auf die Guerilla, die freie Frau und die Ideologie von Rêber Apo ein direkter Angriff auf uns Frauen und die Jugend.“

Es geht um die Vernichtung eines Paradigmas

Zur Kollaboration der südkurdischen PDK mit dem türkischen Faschismus heißt es: „Der Angriff auf die Guerilla bedeutet die Umsetzung eines tiefgreifenden Konzepts der Besatzung in allen vier Teilen Kurdistans. Die PDK stellt mit ihrer militärischen und ideologischen Kollaboration ein wichtiges Standbein dieses Konzeptes dar, sie greift in ihrem staatsfixierten Denken das demokratisch-ökologische und frauenbefreiende Paradigma an.“

Die TJK-E ruft auf: „Die Guerilla ist nicht der einzige Ort, an dem diese systematischen Angriffe beantwortet werden. Jede Kurdin, jede Frau, jeder junge Mensch, jeder, der Freiheit und Sozialismus sucht, trägt hier Verantwortung für das Ziel eines freien Lebens in Würde und einer moralisch-politischen Gesellschaft zu kämpfen. Wenn die Guerilla heute trotz aller harten Bedingungen in diesen Bergen Widerstand leistet und gewinnt, wenn der Feind geschlagen wird, dann müssen wir als Gesellschaft den Kampf ebenfalls auf den Straßen ausweiten und für unsere Freiheit eintreten.“ In diesem Sinne ruft die TJK-E zu Protesten am 12. Mai 2021 für die Freiheit Öcalans, ein Ende der Kollaboration und gegen die Angriffe auf Kurdistan auf.

Deutschland

Düsseldorf: 17.00 Uhr, DGB-Haus

Frankreich

Straßburg: 12.00 Uhr, 1 Aveneu de Conseil de L’Europe

Belgien

Brüssel: 13.00 Uhr, Place de Luxemburg

Dänemark

Kopenhagen: 16.00 Uhr, Nytorv Kobenhavn

Schweden

Stockholm: 17.00 Uhr, Åhléns/Drottninggatan

England

London: 13.00 Uhr, 10 Downing Street

Norwegen

Oslo: 16.00 Uhr, Untenriksdepartement 7- Juniplassen

Österreich

Wien: 15.00 Uhr, Vereinte Nationen