Kongreya-Star-Delegation besucht Südkurdistan

Eine Delegation des nordostsyrischen Frauenverbands Kongreya Star hat Frauenorganisationen in Südkurdistan besucht.

Eine Delegation des nordsyrischen Frauenverbands Kongreya Star hat Südkurdistan besucht und mit verschiedener Frauenorganisationen gesprochen. So soll die Stimme der Frauen Nordostsyriens trotz Embargo auch in Südkurdistan hörbar gemacht werden.

Silava Silêman ist Vertreterin von Kongreya Star in Südkurdistan und hat sich im ANHA-Interview zu dem Besuch geäußert.

Kongreya Star ist schon seit einer Weile in diplomatischen Kontakt mit verschiedenen Frauenbewegungen. Es finden Besuche auf regionaler und internationaler Ebene statt. Könnten Sie bitte die Diskussionen im Rahmen der Besuche erläutern?

Das Komitee für demokratische Beziehungen und Versöhnung ist einer der Ausschüsse von Kongreya Star. Unser Verband wurde 2013 gegründet. Die Arbeit des Komitees basiert auf dem Aufbau von Beziehungen zu Frauenorganisationen, Politiker:innen, NGOs und Organisationen, die für Freiheit und Demokratie eintreten. Es geht dabei darum, die unterschiedlichen Farben der Frauenrevolution in Rojava und Nordostsyrien deutlich zu machen. Der Frauenkampf wurde durch die aktive Rolle, die Frauen in der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien spielen, durch die Anwendung des Systems des Ko-Vorsitzes und durch die Organisierung von Frauen in allen Entscheidungsbereichen und im politischen und sozialen System gestärkt. Neben der wichtigen Beteiligung im politischen, diplomatischen und militärischen Bereich liegt der Anteil an Frauen in der gesamten Verwaltung bei über 50 Prozent.

Viele Frauen aus aller Welt waren an der Revolution beteiligt, die von den YPJ und den vielen Frauenorganisationen in Rojava angeführt wurde. Sie wollten diese Erfahrung in ihre Heimatländer tragen. Kongreya Star versucht auch, die inneren Beziehungen zu stärken, damit wir alle Frauen in Syrien und auf regionaler Ebene im Nahen Osten erreichen können. Dank dieser umfangreichen Erfahrungen ist es möglich, die Gesellschaft zu verwalten und ein demokratisches System im Nahen Osten aufzubauen. So können Veränderungen im gemeinsamen Kampf erreicht und alle reaktionären Überzeugungen überwunden werden.

Die Treffen finden ebenfalls auf dieser Grundlage statt. Der Umweltschutz und der Schutz der Freiheit der Frauen insbesondere auch in Bezug auf Sexualität waren die Hauptthemen unserer Gespräche. Auf der anderen Seite ist es unsere Pflicht, die Verbrechen gegen Frauen in den vom türkischen Staat besetzten Gebieten und überall sonst zu dokumentieren. Darüber hinaus haben wir entsprechende Dokumente an interessierte Parteien übermittelt, um den Druck auf die internationale Gemeinschaft, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, zu erhöhen. Damit wollen wir Verbrechen gegen Frauen in unseren Regionen begrenzen.

Sie haben Frauenorganisationen in Südkurdistan besucht, haben Sie eine Einschätzung zur allgemeinen Situation von Frauen und ihren Erfolgen dort?

Die Situation der Frauen ist überall dieselbe. Denn die Mentalität, die sich gegen die Frauen richtet, ist ebenfalls dieselbe. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Zusammenarbeit aufzubauen. Deshalb beteiligen wir uns aktiv an Kampagnen gegen Gewalt an Frauen und arbeiten aktiv zusammen mit den Fraueninstitutionen im Süden, um patriarchale Gewalt einzudämmen. Neben der Teilnahme an verschiedenen Frauenkampagnen zur Unterstützung der Rojava-Revolution wurden zahlreiche Delegationsbesuche aus Südkurdistan nach Rojava unternommen.

Welche Ergebnisse haben diese Treffen gehabt?

Es unsere Verpflichtung, den Frauenfreiheitskampf zu stärken und für eine Kontinuität der Zusammenarbeit zu sorgen. Zuletzt haben wir uns in Südkurdistan mit verschiedenen Frauenorganisationen getroffen. Wir arbeiten alle daran, unsere Rechte zu erringen, unsere Beziehungen zu stärken, Chancen zu schaffen, Errungenschaften zu sichern und dafür zu sorgen, dass sich die Frauen gegen jede Form der Unterdrückung stellen. Es geht darum, die Frauen in der Gesellschaft zu organisieren, jegliche Gewalt an Frauen zu bekämpfen und die Bedeutung der Beteiligung von Frauen in allen Entscheidungsprozessen zu unterstreichen. Die Frauen aus Rojava haben gegen den ‚Islamischen Staat‘ (IS) gekämpft. Wir bekämpfen alle toxischen Ideen, die Frauen ihrer Rechte berauben. Unser heutiges Ziel ist es, die Beziehungen zwischen kurdischen Frauen und den Frauen der Welt auf globaler und regionaler Ebene zu stärken, damit wir mit einer Stimme sprechen und gemeinsam ein Ziel verfolgen können.