Kongreya Star hat der internationalen Gemeinschaft vorgeworfen, durch ihr Schweigen zu den schweren Menschenrechtsverletzungen des türkischen Staates in Nord- und Ostsyrien den verbrecherischen Kurs von Ankara zu bestärken. „Das kollektive Schweigen ermutigt den türkischen Staat, Kriegsverbrechen an den Völkern der Region zu begehen“, erklärten Aktivistinnen des Dachverbands der nordostsyrischen Frauenbewegung am Montag in Qamişlo. Hintergrund des Protests sind die Killerdrohnenangriffe auf Kobanê, bei denen in den vergangenen Tagen fünf Menschen ums Leben kamen und weitere verletzt wurden.
„Die Türkei ist ein Besatzerstaat, Grundlage ihres Handelns gegen kurdisch besiedelte Gebiete bildet eine Politik des Völkermords und der Vertreibung“, hieß es in einer vor dem Zentrum von Kongreya Star abgegebenen Stellungnahme. Durch den Einsatz von chemischen Kampfstoffen, wie es derzeit in Südkurdistan der Fall ist, werde bezweckt, die betroffenen Regionen zu entvölkern und an das eigene Staatsgebiet einzuverleiben. „Diese Verstöße gegen das Völkerrecht geschehen vor den Augen der Welt und jener zivilrechtlichen Organisationen, die sich als Verfechter der Menschenrechte präsentieren. Dennoch werden Verbrechen an unseren Völkern ignoriert. Diese Ignoranz ist es, die den Weg zu Menschenrechtsverletzungen ebnet“, so die Kongreya Star.
Protest in Çilaxa
Auch in Çilaxa verurteilten Aktivistinnen von Kongreya Star das ausbleibende Handeln gegen türkische Kriegsverbrechen in Nord- und Ostsyrien.
Aktivistinnen von Kongreya Star in Çilaxa
An den Pranger gestellt wurden in erster Linie die USA und Russland, die als sogenannte Garantiemächte des Waffenstillstandabkommens vom Oktober 2019 verantwortlich seien für ein Ende der militärischen Aggression. Keine Reaktion angesichts ununterbrochen fortgesetzter Angriffe käme einer Zustimmung und Beihilfe zu dem türkischen Vorgehen gleich. Kongreya Star fordert eine Flugverbotszone über Nord- und Ostsyrien und ein entschlossenes Handeln internationaler Kräfte gegen die Türkei.