Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, hat den türkischen Drohnenangriff auf zivile Personen in Kobanê verurteilt und als Provokation bezeichnet. Das Vorgehen des türkischen Staates zu einer Zeit, in der sich alle Syrerinnen und Syrer nichts sehnlicher wünschten als „Stabilität“, diene dem Zweck, den Konflikt in der Region anzuheizen und dadurch einen Vorwand für einen Krieg zu provozieren, sagte Abdi am Donnerstag.
Am Mittwoch waren bei einem Drohnenangriff der türkischen Armee in der westkurdischen Kantonshauptstadt Kobanê im Norden von Syrien zwei Angestellte der Autonomieverwaltung ums Leben gekommen. Vier weitere Personen, darunter der Ko-Vorsitzende des Gerechtigkeitsrats der Selbstverwaltung, Bekir Ceradê, wurden verletzt. Der Angriff richtete sich gegen das Fahrzeug von Ceradê, die Autonomieverwaltung spricht von einem gezielten Akt der Aggression. Der vor dem Gerechtigkeitsrat im Stadtviertel Miktala bombardierte Wagen wurde vollständig zerstört, auch umstehende Autos sowie Wohngebäude sind beschädigt worden.
„Der türkische Besatzerstaat verstößt mit diesen Angriffen gegen jegliche Vereinbarung“, kritisierte Abdi mit Blick auf die Abkommen vom Herbst 2019 mit Russland und den USA, in deren Rahmen Überwachungsmechanismen zur Abwendung der türkischen Aggressionen gegen Nord- und Ostsyrien vereinbart wurden. Den Angehörigen der Gefallenen sprach Abdi sein Beileid aus, den Verletzten wünschte er eine baldige Genesung. „Von den Garantiemächten fordern wir, ihren Verantwortungen gerecht zu werden und entsprechend zu handeln“, hieß es weiter.