In Qamişlo ist die Konferenz für kurdische Einheit und einen gemeinsamen Kurs der Kurd:innen in Rojava mit der Verabschiedung einer Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Über 400 Delegierte aus verschiedenen Regionen Kurdistans und Teilen Syriens hatten an der historischen Zusammenkunft teilgenommen.
Die Abschlusserklärung, verlesen von Foza Yûsif (PYD) und Mihemed Ismail (ENKS), betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen kurdischen Haltung angesichts der politischen Umbrüche in Syrien. Nach dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember 2024 sei es wichtiger denn je, die Rechte der kurdischen Bevölkerung innerhalb eines neuen, demokratischen Syriens zu verankern.
In der Erklärung heißt es, die Konferenz habe das Ziel verfolgt, auf Grundlage einer kollektiven Verantwortung eine kurdische Perspektive für den Aufbau eines neuen, föderal und demokratisch organisierten Syriens zu entwickeln. Der kurdische Befreiungskampf, der sich stets für ein pluralistisches und gerechtes Gesellschaftssystem eingesetzt habe, solle damit in die Zukunft getragen werden.
Die Delegierten bekräftigten ihr Bekenntnis zu einem Syrien, das von Vielfalt geprägt ist – mit Respekt für ethnische, religiöse und kulturelle Identitäten, auf Basis internationaler Menschenrechtsnormen. Besondere Betonung legte die Abschlusserklärung auf den Schutz der Rechte der Frauen und ihre aktive politische und gesellschaftliche Teilhabe.
Ein zentraler Bestandteil des Abschlussdokuments ist die Forderung nach einer verfassungsmäßigen Verankerung der Rechte der kurdischen Bevölkerung in einem dezentralen Syrien. Die gemeinsame kurdische Position soll künftig die Grundlage für innerkurdische Dialoge ebenso wie für Gespräche mit der syrischen Übergangsregierung in Damaskus und anderen politischen Akteur:innen im Land bilden.
Darüber hinaus beschlossen die Teilnehmenden, ein gemeinsames kurdisches Verhandlungskomitee ins Leben zu rufen. Dieses Gremium soll die Umsetzung der gemeinsamen Ziele koordinieren, den politischen Dialog vorantreiben und die kurdischen Interessen auf nationaler und internationaler Ebene vertreten.
Die Erklärung unterstreicht abschließend, dass die Einheit der Kurd:innen nicht nur für die Zukunft Syriens, sondern auch für Stabilität und Frieden in der gesamten Region von entscheidender Bedeutung sei.