Jineoloji-Konferenz in Kobanê
In Kobanê findet heute eine Konferenz zum Thema Jineoloji statt, auf der Rechercheergebnisse zusammengetragen und über die künftige Arbeit in der Euphrat-Region diskutiert wird.
In Kobanê findet heute eine Konferenz zum Thema Jineoloji statt, auf der Rechercheergebnisse zusammengetragen und über die künftige Arbeit in der Euphrat-Region diskutiert wird.
Jineoloji, die „Wissenschaft der Frau“, spielt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Aufbau in Nord- und Ostsyrien. Aus Frauenperspektive werden Themen wie Ethik, Ästhetik, Gesundheit, Bildung, Politik, Ökonomie und Ökologie behandelt. Diese Arbeit findet inzwischen weltweit Beachtung.
In den letzten Jahren haben in der Jineoloji in den Bereichen Forschung und Bildungsarbeit wichtige Entwicklungen stattgefunden. An der Rojava-Universität in Qamişlo gibt es inzwischen eine eigene Fakultät.
Die Arbeit zum Thema Jineoloji wird von einem Komitee koordiniert, das heute eine Arbeitskonferenz in Kobanê durchführt. Wie Raperîn Eldemir vom Jineoloji-Komitee der Euphrat-Region gegenüber ANF mitteilte, sollen auf der Konferenz die Ergebnisse von Recherchen zu verschiedenen Themen zusammengetragen werden.
Raperîn Eldemir betont, dass es sich bei der Jineoloji nicht nur um eine theoretische und akademische Arbeit handelt: „Unsere Arbeit basiert auf zwei Standbeinen. Zum einen machen wir Bildungsarbeit, zum anderen betreiben wir soziologische Forschung. Wir recherchieren in verschiedenen Gegenden und tragen die Ergebnisse in Büchern und Dokumentationen zusammen.“
Durch den Krieg ist in der Region vieles ins Wanken geraten, erklärt Raperîn Eldemir. Dadurch sind viele Probleme an die Oberfläche getreten, über die bei der Konferenz beraten werden soll.
In Eingangsreferaten sollen die Themen gesellschaftlicher Sexismus, frühzeitige Eheschließungen, Gewalt gegen Frauen und die von der Jineoloji vorgelegten Lösungsvorschläge behandelt werden. „Grundlage unserer Arbeit ist eine Veränderung im Denken. Auf der Konferenz wird sich zeigen, was wir in der Euphrat-Region weiterhin tun können“, so Raperîn Eldemir.