Jineoloji: „Den Erfolg der Revolution verteidigen”
Die „Jineoloji“-Konferenz in Nordsyrien wurde gestern erfolgreich abgeschlossen.
Die „Jineoloji“-Konferenz in Nordsyrien wurde gestern erfolgreich abgeschlossen.
Die Jineoloji-Konferenz Nordsyriens ging gestern in die zweite Runde. Nachdem am Freitag 200 Frauen aus allen Regionen, ethnischen, religiösen und sozialen Gruppen Nordsyriens/Rojava am ersten Tag der Konferenz die Jineoloji-Arbeiten der letzten zwei Jahre bewertet hatten, war der Schwerpunkt am zweiten Tag die Präsentation der soziologischen Forschungsarbeiten des letzten Jahres.
Ziel der jineologischen Forschungsarbeit ist es, die Wahrheit der vielseitigen Gesellschaft Nordsyriens ans Licht zu bringen, mit besonderem Blick auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Frau. Einen wichtigen Teil bildeten daneben die Auswirkungen der Revolution auf die Realität der Frauen und der Gesellschaft. Mit der Arbeit von Jineoloji soll auf diese Weise der Erfolg der Revolution von Rojava gesichert werden. Durch ständiges Hinterfragen und dem Verstehen der Wurzeln gesellschaftlicher Probleme sollen Lösungen gefunden und ein fundierter gesellschaftlicher Wandel hin zu freiem und demokratischem Zusammenleben bewirkt werden, nach dem Grundprinzip, dass das Öffentliche privat und das Private öffentlich ist.
Es wurde von vielen Seiten angemerkt, dass trotz der enormen Errungenschaften, die seit Beginn der Revolution erreicht wurden, immer noch großer Bedarf an Kampf und Veränderungen besteht, vor allem was die Mentalität betrifft. Weiterhin wurden zukünftige Pläne und Projekte der Jineoloji in den Bereichen Ethik und Ästhetik, Bildung, Politik, Wirtschaft, Geschichte, Ökologie, Gesundheit und Demografie vorgestellt, insbesondere mittels des Aufbaus einer Jineoloji-Akademie Rojavas.
In der Diskussion des Tages wurde das Bedürfnis zur Sprache gebracht, dass Jineoloji alle Lebensbereiche und Regionen erreichen muss. Dabei stehen vor allem die neu befreiten Gebiete Nordsyriens im Fokus. Nach dem Beispiel von Minbic, wo die Arbeit bereits begonnen hat und ein Forschungszentrum eröffnet wurde, soll die Wissenschaft der Frau und des freien Lebens auch in Gebieten wie Raqqa und Tabqa vorangebracht werden.
Mit dem Versprechen, die Gesellschaft von Sexismus, Rassismus, Macht und Unterdrückung zu befreien, ging damit die Konferenz mit der Parole „Jin Jiyan Azadî” (Frauen Leben Freiheit) mit neuen Ideen und neuer Kraft zu Ende.