Gedenken in Berlin: Leben wie Sakine Cansız

In Berlin hat eine Gedenkveranstaltung für Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez stattgefunden. „In jeder Kurdin, deren Herz für Freiheit schlägt, blüht der Geist von Sara, Rojbîn und Ronahî wieder auf“, hieß es in einer Rede.

In Berlin hat eine Veranstaltung im Gedenken an Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) stattgefunden. Die drei kurdischen Revolutionärinnen sind im Januar 2013 vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordet worden.

Die vom Berliner Frauenrat DEST-DAN, der kurdischen Frauenbewegung TJK-E und der Internationalen Freien Frauenstiftung organisierte Veranstaltung in der Evangelischen Kirche Schöneberg wurde mit einer Gedenkminute eingeleitet. Unter den Teilnehmenden befanden sich die Eltern von Sakine Cansız und der Vater von Leyla Şaylemez sowie Vertreterinnen kurdischer Fraueneinrichtungen aus verschiedenen Ländern Europas.

Moderiert wurde die Gedenkveranstaltung von der Journalistin Gulistan Çiya Ike. Für DEST-DAN sprach Nujiyan Günay, für die TJK-E Zeynep Dersim und für die Frauenstiftung Berivan Yiğit.

„Für uns kommt nur eine Lebensform wie die von Sara, Rojbîn und Ronahî in Frage. Eine andere Alternative gibt es für uns nicht“, sagte Zeynep Dersim in ihrer Rede. Sie wies darauf hin, dass bis heute niemand für die Pariser Morde belangt worden ist: „Die eigentliche Bestrafung der Mörder sind unsere Lebensweise und unser Befreiungskampf. Das beweisen die Frauenrevolution von Rojava, die kämpfenden Ezidinnen in Şengal und die weltweite Reaktion von Frauen, die sich mit Heval Sara und ihren Mitstreiterinnen solidarisieren. Das Buch „Mein ganzes Leben war ein Kampf“ wandert weltweit von Hand zu Hand. In dem Ausmaß, in dem sich die Gedanken von Sara, Rojbîn und Ronahî verbreiten, üben wir Vergeltung für ihren Mord.“

Gulistan Çiya Ike trug ein Gedicht vor und sagte: „Die drei kurdischen Revolutionärinnen waren wie Samen der Freiheit, die in ganz Kurdistan verstreut wurden. Nicht nur in Kurdistan, wo auch immer eine Kurdin ist, deren Herz für die Freiheit schlägt, blüht der Geist von Rojbîn, Ronahî und Sara wieder auf.“

Auch die Journalistin Güler Yıldız trug im Gedenken an die ermordeten Frauen ein Gedicht vor. Im Musikprogramm traten Yelda Abbasi, Koma Vejin und Hozan Comerd auf.