In Tel Rifat im nordsyrischen Kanton Şehba haben Aktivistinnen gegen die verschärfte Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan protestiert. Seit vier Monaten wird der auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftierte PKK-Gründer wieder von seiner Außenwelt abgeschottet.
Zu dem Protest hattem der kurdische Frauendachverband Kongreya Star und die Ezidische Frauenunion aufgerufen. Bei den Aktivistinnen handelt es sich größtenteils um Frauen, die im Zuge der türkischen Invasion vor knapp zwei Jahren aus Efrîn vertrieben wurden. Sie erklärten, dass Öcalan der kurdischen Freiheitsbewegung als legitimer Repräsentant gilt. Gleichzeitig sei er die einzige Person, die sowohl innerhalb der gesamten Befreiungsbewegung als auch innerhalb der Bevölkerung einen großen Einfluss hat. Als solch eine Persönlichkeit müssten Bedingungen für ihn geschaffen werden, in denen er leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen. Internationale Organisationen, vor allem solche, die sich für die Menschenrechte einsetzen, wurden aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die zumindest zu einer Verbesserung der Haftumstände Öcalans führen.
Türkei setzt wieder auf verschärfte Isolation
Nach dem letzten Anwaltsbesuch bei Öcalan am 7. August blieben die folgenden Besuchsanträge des Rechtsbüros Asrin, das Öcalan seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Februar 1999 vertritt, bislang unbeantwortet. Auch Angehörige des kurdischen Vordenkers dürfen die Gefängnisinsel im Marmarameer seit August nicht mehr betreten. Vor zwei Wochen wurde zudem bekannt, dass bereits am 21. Oktober gegen Abdullah Öcalan und seine drei Mitgefangenen auf Imrali eine Disziplinarstrafe verhängt worden ist. Die Türkei setzt wieder auf die Totalisolation des PKK-Gründers.