Festnahmewelle gegen Frauenstrukturen in der Türkei
Die ESP-Vorsitzende Özlem Gümüştaş, Mitglieder der Sozialistischen Frauenräte und die HDP-Politikerin Sevgi Özden sind in Balıkesir in der Westtürkei festgenommen worden.
Die ESP-Vorsitzende Özlem Gümüştaş, Mitglieder der Sozialistischen Frauenräte und die HDP-Politikerin Sevgi Özden sind in Balıkesir in der Westtürkei festgenommen worden.
Am Sonntagmorgen ist es zu einem neuen Repressionsschlag gegen die Frauenstrukturen in der Türkei und Nordkurdistan gekommen. Die Ko-Vorsitzende der Partei ESP, Özlem Güneştaş, die Sprecherin der Sozialistischen Frauenräte (SKM), Deniz Aktaş, und etliche SKM-Mitglieder sind in Balıkesir festgenommen worden.
Die Festnahmen erfolgten in der Wohnung der HDP-Kreisvorsitzenden von Êrdmed (türk. Edremit), Sevgi Özden. Die Politikerin befindet sich nun ebenfalls im Polizeigewahrsam.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um Özlem Gümüştaş, Hatice Deniz Aktaş, Çiçek Otlu, Satiye Ok, Züleyha Mangan, Ezgi Bahçeci, Tanya Kara, Ebru Yiğit und Sevgi Özden.
HDP: Regime hat Krieg gegen Frauen eröffnet
Der Frauenrat der HDP kritisiert die Festnahmen scharf und ruft zu Protesten auf. In der Erklärung heißt es: „Bei unseren festgenommenen Freundinnen handelt es sich um Frauen, die den Frauenfreiheitskampf aktiv führen und in jedem Moment dafür auf der Straße sind. Die Regierung fürchtet die Frauen, die auf der Straße ihre Stimme erheben. Sie glaubt, dass die Frauen mit täglichen Festnahmeoperationen zum Schweigen gebracht werden können. Sie sollte jedoch wissen, dass uns die Repression nicht einschüchtert. Im Gegenteil, sie verstärkt unsere Entschlossenheit.
Die Razzien und Festnahmen von TJA-Aktivistinnen und Mitgliedern des Frauenvereins Rosa in Amed [türk. Diyarbakır], die Angriffe auf Frauen, die für die von Cemal Metin Avcı ermordete Pınar Gültekin in Izmir protestierten, die Debatte um den Ausstieg aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt, all das sind nur einige wenige Beispiele für die Frauenfeindlichkeit des Regimes. Die Regierung hat den Frauen de facto den Krieg erklärt. Wir haben gemeinsam immer Schulter an Schulter auf Straßen und Plätzen gekämpft und werden nicht einen Moment verzagen.“