Demonstration wegen Feminizid in Berlin-Marzahn
In Berlin-Marzahn ist eine Frau zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter ermordet worden. Am Samstag fand eine Trauerdemonstration zu der Wohnung der Familie statt, in der die Toten aufgefunden wurden.
In Berlin-Marzahn ist eine Frau zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter ermordet worden. Am Samstag fand eine Trauerdemonstration zu der Wohnung der Familie statt, in der die Toten aufgefunden wurden.
Am vergangenen Samstag wurden die 38-jährige Homa Zaher und ihre neunjährige Tochter Tajala Zaher in ihrer Wohnung ermordet. Sie wurden gegen 20 Uhr vom Ehemann in der Wohnung tot aufgefunden.
Gestern gab es eine Trauerdemonstration, die eine lückenlose Aufklärung der Morde forderte. Dort waren etwa 250 Menschen, zum großen Teil von der afghanischen Gemeinschaft in Berlin. Diese hat in den vergangenen Tagen mehrere Fälle von organisierter Gewalt und Kriminalität erlebt. Bei der Demonstration wurde gefordert, die Ermordung auch auf die Motive Rassismus und Frauenfeindlichkeit hin zu untersuchen.
Homa Zaher ist mit ihrer Familie 2015 aus Afghanistan nach Deutschland geflohen. Am Samstag um 17 Uhr verständigte ihr Ehemann die Polizei, weil er seine Frau nicht erreichen konnte und nicht in die Wohnung kam. Nachdem er mit Hilfe eines Schlüsseldienstes die Wohnung betreten konnte, fand er Homa Zaher und seine Tochter tot auf.
Die Demonstration zog zur Wohnung der Familie und legte weiße Blumen, Kerzen und Bilder nieder. Es gab Redebeiträge vom Afghanischen Kulturverein Berlins, bei dem auf die Situation in Afghanistan und für Afghan*innen in Deutschland gesprochen wurde. Es wurde kritisiert, dass Afghanistan als sicheres Herkunftsland eingestuft wird, während dort tagtäglich Anschläge und Ermordungen stattfinden. Gleichzeitig erleben Menschen aus Afghanistan, die hier Schutz suchen, rassistische Gewalt. Es gab einen weiteren Redebeitrag zu Feminiziden und der Situation von Frauen in Afghanistan sowie hier. Dabei wurde daran appelliert, sich nicht auf die Staaten zu verlassen, sondern selbst aktiv zu werden und sich zu organisieren.