Irakische Armee blockiert italienische Gesundheitsdelegation in Şengal

Eine italienische Delegation aus Ärzt:innen und Helfer:innen wollte humanitäre Projekte in Şengal begleiten, doch irakische Sicherheitskräfte verwehrten den Zugang. Die Autonome Verwaltung spricht von einer gezielten Blockade internationaler Hilfe.

Schon 2023 Hilfe verhindert

Eine italienische Delegation bestehend aus Ärzt:innen und Freiwilligen ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Roj News an einem Besuch in der ezidischen Şengal-Region durch irakische Sicherheitskräfte gehindert worden. Ziel des Besuchs war es, bestehende Sozial- und Gesundheitsprojekte zu evaluieren und mögliche neue Hilfsmaßnahmen zu entwickeln.

Die Delegation hatte bereits im Jahr 2023 die Region Şengal besucht und dort gemeinsam mit der örtlichen Gesundheitskommission Projekte initiiert. Der nun geplante Folgeaufenthalt sollte dem Monitoring dieser Programme sowie der Identifikation weiterer Bedarfe dienen.

Wie die Gesundheitskommission des Demokratischen Autonomierats von Şengal (MXDŞ) gegenüber Roj News erklärte, wurde der Delegation zunächst der Zugang zum Flüchtlingslager Mexmûr am 18. Mai verweigert. Die italienischen Helfer:innen seien anschließend nach Şengal weitergereist, dort jedoch bei einem Kontrollpunkt nahe Tel Afar gestoppt und später in Mossul vorübergehend festgehalten worden.

Trotz mehrerer Versuche, Şengal zu erreichen, sei die Delegation schließlich am gestrigen Samstag endgültig von irakischen Armeeeinheiten an der Einreise gehindert und zur Umkehr gezwungen worden. Die Gesundheitskommission kritisierte die Maßnahme scharf. Die Blockade verhindere nicht nur die Fortführung laufender Hilfsprojekte, sondern auch die Umsetzung neuer dringend benötigter Programme in den Bereichen Gesundheit und Bildung.

Die Autonome Verwaltung von Şengal forderte von den irakischen Behörden eine Erklärung und bezeichnete die wiederholten Behinderungen internationaler Hilfe als inakzeptabel.