Aufstand im Frauengefängnis von Ûrmiye
Im iranischen Gefängnis in der ostkurdischen Stadt Ûrmiye befinden sich inhaftierte Frauen seit drei Tagen im Aufstand. Sie fordern die Öffentlichkeit zum Handeln auf.
Im iranischen Gefängnis in der ostkurdischen Stadt Ûrmiye befinden sich inhaftierte Frauen seit drei Tagen im Aufstand. Sie fordern die Öffentlichkeit zum Handeln auf.
Im Frauengefängnis von Ûrmiye findet ein Aufstand gegen Folter, Haftbedingungen und Zwangsunterricht statt. Der Protest begann, als die Gefängnisleitung die Gefangenen dazu zwingen wollte, an ausgewählten Kursen teilzunehmen. Den Gefangenen, die sich weigerten, wurde das Recht auf Telefongespräche verweigert und der Hofgang auf eine Stunde reduziert. Hinzu kamen systematische Drohungen und Übergriffe bis hin zur Folter gegenüber den gefangenen Frauen. Aus Protest dagegen entzündeten die Frauen am Samstag ihre Bettwäsche. Die Wachen griffen die Gefangenen an und misshandelten sie schwer. Die Frauen setzen ihren Widerstand fort und versuchen, über ihre Angehörigen die Öffentlichkeit zu erreichen. Bereits im Juli hatte es einen Aufstand gegen Übergriffe des Gefängnispersonals gegeben.
In Ostkurdistan gibt es in der letzten Zeit einen großen Anstieg von Menschenrechtsverletzungen durch das iranische Regime. Im Bericht der Kurdische Gesellschaft für Menschenrechte (Komeleya Mafê Mirovan a Kurdistanê, KMMK) für den Monat September wird insbesondere auf einen Anstieg bei extralegalen Hinrichtungen, Morden, Suiziden, Folter und Festnahmen verwiesen. Dem Bericht zufolge sind allein im September drei Gefangene unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen, eine Person wurde extralegal hingerichtet. Acht kurdische Kolber wurden im Grenzgebiet von Sicherheitskräfte getötet und mindestens 49 Aktivist:innen inhaftiert.