Aktionen zum 25. November: Jin-Jiyan-Azadî – Das Leben verteidigen!

Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung sind am internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen in Dutzenden Ländern Europas unter dem Motto „Jin, Jiyan, Azadî: Das Leben verteidigen!“ auf die Straßen gegangen.

In Deutschland, Österreich, Frankreich, Dänemark, Schweiz, Belgien, Niederlande, Schweden, Norwegen, England, Zypern und Schottland sind Kurdinnen gemeinsam mit anderen Frauen zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen am 25. November auf die Straßen gegangen. Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) hat ihre Aktivitäten unter das Motto „Jin, Jiyan, Azadî: Jiyanê Biparêze!“ (Frau, Leben, Freiheit: Das Leben verteidigen!) gestellt.

In ihrem Aufruf zur Teilnahme an den Straßenaktionen und Veranstaltungen erklärte die TJK-E: „Wir begehen den 25. November 2022 mit dem Slogan Jin-Jiyan-Azadî, der in der ganzen Welt zu hören ist. Während die Angriffe des herrschenden Systems gegen Frauen systematisch und ununterbrochen weitergehen, wächst der Kampf von Frauen mit der Forderung nach Freiheit überall auf der Welt. Durch die großen Kämpfe dieser Frauen, die sagen, dass eine andere Welt möglich ist, wird heute das patriarchalisch-etatistische System in seinen Grundfesten erschüttert. 2022 war ein Jahr, in dem Gewalt, Vergewaltigung, Sexismus und Feminizid in Kurdistan, im Nahen Osten und fast überall auf der Welt eskalierten. Auch wenn die Herrschenden die von Frauen unter großem Aufwand errungenen Rechte an sich reißen wollten, lassen sich die Frauen nicht beugen und geben ihren Kampf nicht auf.

Jin-Jiyan-Azadî ist zum Kompass der Frauen geworden

Heute greift das patriarchalische System den Widerstand der Frauen rücksichtslos mit allen möglichen Mitteln und Methoden an. Die Frauen befinden sich jedoch in einem großen Aufbruch gegen alle Arten von Gewalt, Unterdrückung, Vergewaltigung und Massakern. Die Worte Jin-Jiyan-Azadî, die sich nach der Ermordung von Jina Amini aus Rojhilat (Ostkurdistan) in der ganzen Welt verbreiteten, sind zum Kompass der Frauen geworden.

Das zeigt einmal mehr, dass die größte Macht gegen dieses schmutzige, natur-, gesellschafts- und frauenfeindliche System die organisierte Kraft der Frauen von heute ist. Der Frauenbefreiungskampf hat sich als die radikalste Revolte gegen das fünftausend Jahre alte männerdominierte System und seine letzte Stufe, das System der kapitalistischen Moderne, herauskristallisiert und ist heute mit dem Slogan Jin-Jiyan-Azadî in der Sprache jeder Frau zu einem Lied der Freiheit und der Präferenz für ein freies Leben geworden. Das Paradigma der kapitalistischen Moderne, das die Gesellschaft versklavt und seine Macht auf rücksichtslose Weise mit Betrug, Lügen und Gewalt zu diesem Zweck einsetzt, bricht zusammen. Stattdessen entsteht ein alternatives libertär-demokratisch-ökologisches Frauenparadigma, das von Rêber Apo (Abdullah Öcalan) unter schwierigsten Bedingungen vorgelegt wurde. Das System, das unter der Führung von Frauen in Rojava zum Leben erweckt wurde, ist der beste Beweis dafür.

Die Wut, der Kampf, die Stimme, die Poesie und das Lied aller Frauen

Als kurdische Frauenbewegung in Europa begehen wir den 25. November dieses Jahres mit dem Slogan ,Jin, Jiyan, Azadî: Jiyanê Biparêze'. Damit formulieren wir unseren Anspruch, den Kampf zu verstärken und ein freies Leben aufzubauen. Als Frauen haben wir mehr Erfahrung, Know-how, Kampfmittel und eine Basis für eine Zusammenarbeit als je zuvor. Überall auf der Welt kämpfen Frauen gegen Ungleichheit, Unrecht, Ungerechtigkeit, Sexismus, Nationalismus, Rassismus und alle Arten von Gewalt. Und wir werden diesen Kampf verstärken, bis wir Ergebnisse erzielen. Wir werden die Wut, der Kampf, die Stimme, die Poesie und das Lied jeder Frau sein.“

Demonstrationen in Deutschland und der Schweiz

Im folgenden zeigen wir einen Ausschnitt der Aktivitäten am 25. November in Deutschland und der Schweiz:

Leipzig

Kiel

Trier

Zürich

Basel

Genf

Köln

Graz

Münster

Darmstadt

Heilbronn

Bonn

Hannover

Dortmund

Saarbrücken

Duisburg

Stuttgart

Bielefeld

Mannheim

Freiburg