Wien: Frauen verteidigen das Leben

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gingen in Wien rund 1.000 Menschen unter der Losung „Jin, Jiyan, Azadî!“ und „Ni una menos!“ auf die Straße.

Die von der sozialistisch-feministischen Initiative ROSA organisierte Demonstration begann am frühen Freitagabend am Handelskai. Eine Aktivistin von Feykom, dem Rat der Kurdischen Gesellschaft in Österreich, hielt die Eröffnungsrede. Ihr Hauptanliegen war, dass sich alle Frauen gegen das Patriarchat langfristig organisieren sollten. Auch wurden die Luftangriffe der Türkei gegen Rojava und die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien angesprochen:

„Der türkische Staat, NATO-Mitglied und Verbündeter der österreichischen Regierung, führt eine systematische Kriegs- und Besatzungspolitik gegen die kurdische Bevölkerung. Feminizid und verschiedene Formen patriarchaler Gewalt sind ein Hauptbestandteil dieses Konzeptes. Dieses Konzept wird in den türkischen Militäroperationen im Irak und in Syrien mit Hilfe der Waffen und Unterstützung westlicher Staaten ausgeführt. Es ist wichtig, dass Frauen in Europa auch ihre Regierungen für ihre Rolle in dieser frauenfeindlichen Kriegsführung zur Rechenschaft ziehen.


Wir müssen unsere Stimmen, Farben und Stärken vereinen und zeigen, dass keine Frau allein ist - denn hinter jeder steht eine gewaltige und organisierte Bewegung!“

Eine Aktivistin der Solidaritätsgruppe „Feminists 4 Jîna“ betonte in ihrem Redebeitrag die Bedeutung der Frauenwissenschaft Jineolojî. Sie zitierte mehrmals die Worte des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan: „Ohne die freie Frau kann es keine freie Gesellschaft geben.“

Weitere Aktivist:innen zeigten sich mit der Frauenrevolution in Rojhilat (Ostkurdistan) und Rojava (Westkurdistan) solidarisch und riefen zum gemeinsamen Kampf auf. Menschen aus verschiedenen linken Organisationen haben an der Demonstration teilgenommen. Sie endete mit einer Abschlusskundgebung gegen 19:30 Uhr am Praterstern.