Zum Tag der Revolution: Fest und Demonstration in Dresden
Über 300 Menschen haben in Dresden gemeinsam den Tag der Revolution von Rojava gefeiert und gleichzeitig gegen die kriegerische Politik der Türkei und Deutschlands protestiert.
Über 300 Menschen haben in Dresden gemeinsam den Tag der Revolution von Rojava gefeiert und gleichzeitig gegen die kriegerische Politik der Türkei und Deutschlands protestiert.
Am gestrigen Sonntag wurde es festlich in Dresden: Über 300 Menschen feierten gemeinsam den Tag der Revolution von Rojava und protestierten gleichzeitig gegen die kriegerische Politik der Türkei und Deutschlands. Ein Bündnis vieler Kurdistan-solidarischer Gruppen und kurdischer Verbände aus ganz Ostdeutschland mobilisierte dafür in die Stadt. Die Dresdner Initiative für Frieden in Kurdistan und das Ortskomitee von Women Defend Rojava eröffneten die Demonstration kämpferisch:
Über 4300 Kooperativen und Kollektive in Rojava
„Wir feiern die vielen Errungenschaften wie das Frauendorf Jinwar, in dem Frauen das Bewusstsein, die Stärke und Kreativität erlangen können, die im Laufe des historischen Prozesses einer immer tieferen und umfassenderen Systematisierung von Staat, Kapitalismus und Patriarchat immer weiter ausgehöhlt wurden. Wir schauen auf über 4300 Kooperativen und Kollektive, die sich in den letzten Jahren gegründet haben und ihre Arbeit gemeinsam organisieren, ohne dass es einen Chef gibt, der sich an ihnen bereichern kann. Wir studieren die Praxis des Demokratischen Konföderalismus und die Entstehung von tausenden Kommunen in einer basisdemokratischen und selbstverwalteten Gesellschaft. Wir freuen uns auf neue Ergebnisse der Wissenschaft der Frau, der Jineolojî, die in internationalen Zusammenhängen die Geschichte der Unterdrückten erzählt und sie gleichzeitig in den vielen Akademien und Bildungen weltweit zu kritischen Denken ermutigt, anstatt uns in kosumierende, autoritätstreue Kapitalist:innen zu verwandeln.”
„Vereint im Kampf um Befreiung”
Bei toller Stimmung zog die Demonstration, angeführt von einem feministischen Block, durch die Stadt in den Alaunpark. Zwischenfälle gab es währenddessen keine, auch wenn die örtliche Polizei sich alle Mühe gab, durch permanentes Abfilmen oder das Untersagen von Flyerverteilen ein Bedrohungsszenario zu kreieren.
Gemeinsames Fest gibt Hoffnung gibt auf Zusammenarbeit
Die zahlreichen Anreisen aus Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin machten den Tag zu einem gemeinsamen Fest und geben Hoffnung auf die Zusammenarbeit der kommenden Jahre. Den Tag der Revolution zusammen in Dresden zu feiern, war dafür ein wichtiges Zeichen. Nachdem zu Beginn des Jahres die kurdische Community hier den Tod von Halil Sen zu beklagen hatte, war es ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Seine Selbstentzündung vor dem Landtag und die tagelange Ungewissheit, auch wegen unzureichender Informationsweitergabe seitens der Behörden waren ein herber Schlag gewesen. Der Trauerprozess wurde durchgängig von einem hohen Polizeiaufgebot, Verboten und Schikanierungen begleitet. Umso notwendiger war es, die diversen Kämpfe der kurdischen Community mit internationalistischen und sozialen Bewegungen vor Ort zusammen zu bringen. Auch dafür war dieser Tag wichtig für Dresden.
Rojava, Chiapas, Belarus oder Deutschland - Zusammenhalt der Kämpfe
Beim Abschlussfest beteiligten sich Dresdner Initiativen verschiedener antifaschistischer und sozialer Kämpfe. Die vielen Redebeiträge betonten den Zusammenhalt all dieser Kämpfe, sei es in Rojava, Chiapas, Belarus oder Deutschland. Der Berliner Rapper PTK, die Sazband Koma Vejîn und der Rapper Amadu rundeten den Tag bei viel Tanz ab.