Taucher der kroatischen Polizei haben am Samstag die Leiche eines zehnjährigen Mädchens im Grenzfluss Dragonja entdeckt. Die Leiche des aus der Türkei stammenden Mädchens befand sich etwa 400 Meter stromabwärts von der Stelle, an der ihre Mutter sie im Fluss verloren hatte.
Die Familie hatte am Donnerstag versucht, die Grenze nach Slowenien zu überqueren. Die Polizei fand die Mutter im reißenden Fluss. Sie hielt sich an einem Baumstamm im Wasser fest und war schwer unterkühlt. Die Frau konnte mit einer Leiter aus dem Fluss gezogen werden. Die beiden überlebenden Kinder der unter Schock stehenden Frau befanden sich bereits auf der slowenischen Seite der Grenze.
Einem kroatischen und einem slowenischen Polizisten gelang es zusammen mit einem Anwohner, die Frau auf eine Leiter zu setzen und herauszuziehen, so eine Polizeierklärung.
Die Grenze zwischen Kroatien und Slowenien liegt auf der Balkanroute, über die Schutzsuchende versuchen, Westeuropa zu erreichen. Tausende von Migrant:innen sind unter katastrophalen Bedingungen in den Balkanstaaten festgesetzt. Aufgrund der Abschottung auch der Binnengrenzen der EU wird ihnen eine Weiterreise verunmöglicht. Viele der Migrant:innen sind trotz Winterbedingungen obdachlos.
Letzte Woche wurde die Leiche eines 31-jährigen Migranten aus Bangladesch im Dragonja-Tal zwischen den Grenzübergängen Dragonja und Sečovlje gefunden. Er soll an Unterkühlung gestorben sein.