Aktivist:innen kurdischer Jugendorganisationen haben in Basel einer Erklärung zu der vergangene Woche gestarteten Kampagne für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage abgegeben. Die weltweit unterstützt Kampagne fordert sofortigen Zugang des Anwaltsteams und von Familienangehörigen zu dem in der Türkei inhaftierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und schließlich seine Freilassung unter Bedingungen, die es ihm ermöglichen, eine Rolle bei der Suche nach einer politischen Lösung der kurdischen Frage zu spielen.
Die gemeinsame Unterstützungserklärung der Revolutionären Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger, TCŞ) und der Bewegung kämpferischer junger Frauen (Jinên Ciwan ên Têkoşer, TekoJIN) wurde in Basel auf Kurdisch von Dilbirîn Mêrdîn, auf Türkisch von Yusuf Amed und auf Deutsch von Michele Romito vorgetragen.
In der Erklärung wurden alle jungen Menschen zur aktiven Beteiligung an der Kampagne aufgerufen. Zur Begründung teilten die Jugendorganisationen mit: „Seit 25 Jahren wird der Repräsentant des kurdischen Volkes, Rêber Apo, also Abdullah Öcalan, auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft gehalten. Der türkische Besatzungsstaat und die internationalen Mächte wollen diesen völkerrechtswidrigen Zustand normalisieren und die kurdische Gesellschaft zum Schweigen bringen. Eine Gesellschaft, die Jahrzehnte lang unter Massakern, Assimilierung und Kriegen litt, hat es durch Abdullah Öcalan geschafft, ihre Menschenwürde zu erlangen.
Doch für den faschistischen türkischen Staat ist das Aufblühen der kurdischen Gesellschaft ein Alptraum, denn die Kurd:innen, die sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung organisieren, beharren auf eine demokratische und vielfältige Gesellschaft ohne Unterdrückung und Machtverhältnisse. Das Paradigma Abdullah Öcalans, dessen Grundprinzipien Frauenbefreiung, Ökologie und autonome Demokratie ist, stellt das gesamte kapitalistische Weltsystem infrage und wird dafür als große Gefahr gegen die Weltordnung gesehen. Vor allem im Mittleren Osten hat dieses zeitgenössische Paradigma das Potenzial, mit einem konföderalen Aufbau für Völkerverständigung und Frieden zu sorgen.
Da gerade die hegemonialen Mächte wie USA oder die NATO die Kontrolle über den Nahen und Mittleren Osten nicht verlieren möchten, haben zeigen sie kein Interesse an der Selbstbestimmung der Völker und einem demokratischen Lösungsweg. Deswegen schweigen diese internationale Kräfte auch gegen die Isolationshaft Abdullah Öcalans. Wir als Jugendliche erklären, dass wir im Kampf für die Freiheit von Abdullah Öcalan eine Vorreiterrolle spielen werden.“