An der Universität Hamburg hat eine Veranstaltung zum Global Öcalan Books Day stattgefunden. Bei der Veranstaltung wurden Ausschnitte aus Büchern von Abdullah Öcalan vorgelesen und diskutiert. Das ausgewählte thematische Spektrum umfasste die Kernelemente von Öcalans Werken und seine wichtigsten Kritiken und damit verbunden seine Alternativkonzepte.

Die Lesung begann mit einer persönlicheren Anekdote über Öcalans eigenen Erfahrungen als kurdischer Mann und wie er bereits im Jugendalter sein kritisches Denken formte, welche Anlässe ihn zu welchen Schlussfolgerungen leiteten und wie er durch seine Erlebnisse und Beobachtungen, insbesondere im patriarchalen Umgang mit Frauen, zu dem international bekannten Denker wurde, der er heute ist.

Weitere verlesene Ausschnitte handelten von der kurdisch-türkischen Geschichte, der historischen Verwurzelung der türkischen Dominanzkultur und der Gewalt gegen das kurdische Volk sowie der Kritik am System der kapitalistischen Moderne. Nach einer kurzen Pause wurden Öcalans Modelle „Demokratischer Konföderalismus“ und „Demokratische Nation“ und die Frauenbefreiungsideologie vorgestellt.

Nach der Lesung kam es zu einem lebendigen und produktiven Austausch, bei dem die Teilnehmenden auf ihre eigene Lebenssituation im kapitalistischen System eingingen und die vermeintliche „Wertegesellschaft“ in Europa hinterfragt wurde. In der Diskussion ging es auch um die Frage, wie junge Menschen in der Diaspora zu einer Lösung der kurdischen Frage beitragen und welche Netzwerke dafür genutzt werden können.

Abgeschlossen wurde der Abend mit kurdischer Musik und und weiteren Gesprächen nach der Veranstaltung. „Es war eine prägende Veranstaltung für alle Beteiligten und wir blicken mit viel Motivation auf weitere Events dieser Art“, kommentierte eine Teilnehmerin den Abend.