Anlässlich des globalen Öcalan-Buchtags, der zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ausgerufen wurde, haben am Freitag die ersten Veranstaltungen stattgefunden. In Tübingen stellte Reimar Heider von der „Internationalen Initiative: Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ das Buch „Die demokratische Zivilisation - Wege aus der Zivilisationskrise im Nahen Osten” vor. Das Buch ist der vierte Band von Abdullah Öcalans „Manifest der demokratischen Zivilisation“ und ist in deutscher Übersetzung im Unrast Verlag erschienen.

An der Lesung im Franzwerk Tübingen nahmen rund dreißig Interessierte teil, eingeladen hatten die Bewegung kämpferischer junger Frauen (Jinên Ciwanên Têkoşer, TekoJIN), die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ und die Kurdische Jugend Tübingen/Reutlingen.

Im vierten Band seines auf der Gefängnisinsel Imrali geschriebenen Manifests untersucht Abdullah Öcalan, inwieweit Traditionen aus der Geschichte des Nahen Ostens die Grundlage für neue revolutionäre Aufbrüche sein können. Vielleicht mehr als jedes andere Buch bildet dieser Band daher die direkte Blaupause für die Revolution in Rojava, in Nord- und Ostsyrien. Gleichzeitig diskutiert der kurdische Vordenker anhand der Fragestellungen „Wie leben, was tun, wo beginnen?“, welche Aufgaben sich heute für Revolutionär:innen aus diesen Erkenntnissen ableiten.

Die Buchvorstellung wurde mit einer offenen Frage - und Diskussionsrunde beendet. Heute stellt Reimar Heider das Buch in Stuttgart vor.

In Genf fand eine Veranstaltung im Buchhandlungskollektiv Librairie du Boulevard statt. Die Lesung wurde von dem internationalistischen Netzwerk Serhildan und der Demokratischen Kurdischen Gemeinde Genf (CDK) veranstaltet. Der Serhildan-Aktivist Daniel Traub erläuterte, dass der globale Buchtag Teil der Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage ist. Öcalan sei seit knapp drei Jahren vollständig isoliert, mit der Kampagne solle seine Philosophie weltweit bekannt gemacht werden. Das erste Etappenziel sei die Durchbrechung der Isolation durch einen Anwaltsbesuch auf der Gefängnisinsel Imrali im türkischen Marmarameer, letztendlich soll die Freilassung Öcalans erreicht werden, damit der kurdische Vordenker die Möglichkeit bekommt, an einer Lösung der kurdischen Frage mitzuwirken.

Im Rahmen des Öcalan-Buchtags werden in der Schweiz weitere Veranstaltungen in Zürich, Bern und Bellinzona stattfinden.