Veranstaltung in Leipzig zur aktuellen Lage in Kurdistan

In Leipzig fand am Montagabend eine Veranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava und den anderen Teilen Kurdistans statt.

In Zusammenarbeit von Aktivist:innen der Internationalistischen Jugendkommune, der Organisierung Gemeinsam Kämpfen und Defend Kurdistan fand am Montagabend in Leipzig eine Veranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava und den anderen Teilen Kurdistans statt. Nach einer Einordnung der Geschichte wurde über die aktuelle Situation dort gesprochen.

In abendlicher Café-Atmosphäre kamen in Leipzig um die 20 Personen zusammen. Auch ein paar Café-Besucher:innen schlossen sich spontan der Zuhörer:innenschaft an. Die Aktivist:innen begannen mit einer geschichtlichen Herleitung zu Kurdistan und der kurdischen Bewegung sowie der jüngeren Geschichte der Revolution in Rojava. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die anhaltende genozidiale Politik des türkischen Faschismus gelegt. Gerade die Bombardements durch das türkische Militär auf die Infrastruktur der Selbstverwaltung, der ökologische Krieg durch die künstliche Verknappung von Wasser sowie der Wirtschafts- und Drohnenkrieg wurden von den Aktivist:innen behandelt.

Folgend wurden die notwendigerweise zu benennenden Nationalstaaten und ihre Rolle, Ziele und Interessen dargestellt, welche in Kurdistan Macht ausüben. Neben der Türkei, dem Iran, den USA und Russland wurde auch ein Fokus auf die Rolle der Bundesrepublik Deutschland in diesem andauernden Krieg gelegt. Die Einordnung der aktuellen Situation in den Kontext des anhaltenden dritten Weltkrieges und der Neuverteilung der Macht in der Welt von einem bipolaren Weltsystem, kontrolliert durch den realsozialistischen und den NATO/USA-Block, in ein multipolares System wurden dabei im Vortrag diskutiert, da Kurdistan eines der Zentren dieses Weltkrieges darstellt.

Beendet wurde der Vortrag mit einem klaren Appell zur Wichtigkeit der Revolution in Rojava und Nord- und Ostsyrien sowie der Signifikanz der Analyse von Abdullah Öcalan über den dritten Weltkrieg. Ein Verständnis und eine Klarheit über die Mächte und innersystemischen Konflikte in der kapitalistischen Moderne sind eine Grundlage dafür, gegen diese erfolgreich zu kämpfen und eine wirkliche Alternative und demokratische Zukunft aufzubauen.

Anschließend wurden Nachfragen gestellt und eigene Analysen dargelegt und besprochen. Darin ging es um die Rolle, welche die Region Bakur, der nördliche Teil Kurdistans, der von der Türkei besetzt ist, aktuell im Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung spielt, wobei auf den letztlichen Wahlsieg Erdogans eingegangen wurde. Weiter gab es Austausch dazu, wie Verbindungen in der Vergangenheit zur USA aussahen und eine Bewertung oder die Suche nach Alternativen dazu. Nach Auflösung des offiziellen Rahmens kam es zu angeregten Gesprächen über die politische Lage auf der Welt.