Türkische Präsidentenwahl: Stimmabgabe im Ausland beendet

Die Stimmabgabe für die türkische Präsidentenwahl im Ausland ist beendet. Die Wahlbehörde YSK vermeldete eine neue Rekordbeteiligung. Insgesamt haben weltweit 1,85 Millionen Menschen ihre Stimme bis kurz vor Schließung der Wahllokale abgegeben.

Im Ausland ist die türkische Präsidentenwahl am Mittwochabend beendet worden. Die Wahlbehörde YSK vermeldete dabei eine neue Rekordbeteiligung. Insgesamt haben weltweit 1,85 Millionen Menschen ihre Stimme bis kurz vor Schließung der Wahllokale abgegeben. Das waren rund 200.000 mehr als nach offiziellen Zahlen in der ersten Runde abgestimmt hatten (1,67 Millionen). Der Wahlvorstand hatte für die Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan von der AKP und dessen Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu von der CHP in 73 Ländern an insgesamt 167 Orten Wahlurnen aufgestellt, vor denen sich teils lange Schlangen bilden.

In Deutschland, das die größte türkische Auslandsgemeinde beherbergt, wählten zwischen Sonntag und Mittwochabend gut 746.000 der rund 1,5 Millionen Wahlberechtigten, wie aus vorläufigen Zahlen der YSK hervorging. In der ersten Runde hatten etwa 725.000 Menschen ihre Stimme in Deutschland abgegeben.

Auch in Österreich wurde bei der türkischen Präsidentenwahl ein neuerlicher Rekord verbucht. Bereits am Vortag war nämlich mit 63.626 Stimmen die Beteiligung der ersten Wahlrunde (62.349 Stimmen) übertroffen worden, wie aus von der türkischen Botschaft in Österreich verbreiteten Zahlen hervorgeht. Etwa 108.000 Menschen mit türkischem Pass waren wahlberechtigt. Sie konnten seit Samstag wählen gehen. Wie schon in der ersten Wahlrunde konnte nicht nur in den drei Generalkonsulaten Wien, Salzburg und Bregenz abgestimmt werden, sondern auch in eigens eingerichteten Wahllokalen in Linz, Graz und Innsbruck.

In der Schweiz konnten insgesamt rund 106.000 Stimmberechtigte in der türkischen Botschaft in Bern sowie in Zürich und Genf wählen. Die Auslandskoordination der Grünen Linkspartei (YSP) sprach am Abend von 66.244 abgegebenen Stimmen. Das sind exakt 62,49 Prozent der Wahlberechtigten in der Schweiz.

Am 28. Mai treten Erdoğan und Kılıçdaroğlu in einer Stichwahl um das Präsidentenamt gegeneinander an. In der ersten Runde am 14. Mai lag der derzeitige Staatschef etwa 4,5 Prozentpunkte vor seinem Herausforderer, verpasste aber die erforderliche absolute Mehrheit. Wahlberechtigte im Ausland stimmten im ersten Wahlgang mit 57,70 Prozent mehrheitlich für den Erdoğan. Kılıçdaroğlu kam auf knapp 40 Prozent der Stimmen.