Am 17. Februar findet eine europaweite Großdemonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Köln statt. Die Aktion stellt einen Gipfel der Kampagne für eine politische Lösung der kurdischen Frage dar. Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft zu breiter Beteiligung an der Demonstration auf.
„Wir verlangen Rechenschaft“
Die Demonstration steht in zeitlichem Zusammenhang mit dem 15. Februar, dem 25. Jahrestag der Verschleppung des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf die Gefängnisinsel Imrali. Die TJK-E erklärt in ihrem Aufruf: „Voll Wut verurteilen wir die an diesem Komplott beteiligten Staaten, insbesondere die Türkei. Der türkische Staat ist der Feind der Menschheit und insbesondere der Frau. Wir bekräftigen erneut, dass wir das Jahr 2024 zum Jahr der Freiheit von Rêber Apo machen werden.“
„Freiheit für Rêber Apo“
Die TJK-E wies auf das seit 25 Jahren andauernde Isolationsregime auf der Gefängnisinsel Imralı hin. Seit fast drei Jahren gibt es kein Lebenszeichen mehr von Öcalan und seinen drei Mitgefangenen. Öcalan habe im Angesicht dieses „von den USA, England, der EU und der faschistischen Türkei aufgebauten Systems der Folter und Isolation einen historischen Widerstand“ an den Tag gelegt, erklärte die TJK-E:
„Es war Rêber Apo, der uns Frauen und Völker mit dem Paradigma eines alternativen Lebens zusammenbrachte, der uns lehrte, aufzustehen, ein neues Leben aufzubauen, auf der Grundlage der Selbstverteidigung Widerstand zu leisten, frei zu denken, frei zu leben und frei und kreativ gegen Verzweiflung und Zerstörung, gegen Schmerz, Zweifel, Pessimismus und Kapitulation, die uns der Kapitalismus auferlegt, zu kämpfen.“
Deshalb werde er so massiv von den Kräften der kapitalistischen Moderne angegriffen. Zur Beharrlichkeit des kurdischen Widerstands hieß es: „Seit 25 Jahren stehen kurdische Frauen, das kurdische Volk und seine Freundinnen und Freunde auf und organisieren unzählige Aktionen, um das Imralı-System zu zerschlagen und die Freiheit von Rêber Apo durchzusetzen. Sie appellieren an alle verantwortlichen Staaten und Institutionen, ihre Pflichten zu erfüllen, um die Gesundheit, die Sicherheit und schließlich auch die Freiheit von Rêber Apo zu gewährleisten.“
„Die Gefängnisse und die Mütter führen den Widerstand an“
Die Frauenbewegung verwies auf den breiten Widerstand im Rahmen der Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ und erklärte: „Die kurdischen Frauen, die Jugend und die Freundinnen und Freunde unseres Volkes vereinen sich unter dem Paradigma von Rêber Apo und organisieren lange Märsche, Lesungen, Konferenzen, senden Karten nach Imrali und führen Hungerstreiks durch. Die kurdischen Frauen haben sich überall zu Aktionen unter dem Motto ‚Die Freiheit von Rêber Apo ist auch unsere Freiheit‘ erhoben. Sie sind entschlossen Rêber Apo zu befreien. Um die Isolation um Rêber Apo zu durchbrechen und das Imrali-System zu stürzen, führen Tausende unserer inhaftierten Genossinnen und Genossen und unsere Mütter in Kurdistan diesen Widerstandskampf zum 25. Jahrestag des internationalen Komplotts an.“
„Wir sind entschlossen, die Kampagne zum Erfolg zu führen“
Die TJK-E verwies insbesondere auf die Rolle der Frauen im Kampf gegen das Komplott: „Die kurdischen Frauen haben beim Kampf gegen das Komplott vom 15. Februar mit ihrem Widerstand eine entscheidende Rolle gespielt. Als kurdische Frauen haben wir auf der Grundlage des apoistischen Paradigmas einer demokratischen, ökologischen und frauenbefreiten Gesellschaft eine führende Rolle im gesamten Widerstand übernommen. Wir haben unsere Verantwortung beim Aufbau des demokratischen Konföderalismus übernommen und haben uns in eine Selbstverteidigungskraft verwandelt, um unsere Gesellschaft, ihre Freiheit und das Land zu schützen. Auf dieser Grundlage haben wir mit dem Feind abgerechnet. Wir sind nun entschlossen, die Offensive zur Befreiung von Rêber Apo zum Erfolg zu führen. Wir werden das Jahr 2024 zum Jahr der Befreiung von Rêber Apo machen.“
Zur Mobilisierung zur bevorstehenden Großdemonstration erklärte die TJK-E: „Das Isolations- und Foltersystem gegen Abdullah Öcalan geht in sein 26. Jahr. Der Höhepunkt unserer Aktionen im Rahmen der Offensive ‚Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung in Kurdistan', die wir mit dem Ziel begonnen haben, die 25-jährige Gefangenschaft von Rêber Apo zu beenden, wird die Großdemonstration am 17. Februar 2024 in Köln sein. Wir Frauen bereiten diesen Marsch mit großer Begeisterung und Entschlossenheit vor und werden ihn anführen.“ Am 17. Februar solle „die Stimme von Millionen“ Imrali erreichen.