Ticker III: Türkische Angriffe auf Nordsyrien

Die türkische Armee greift Nordsyrien an. Wir berichten weiterhin im Liveticker.

14. Oktober 2019

23.42 Uhr: Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen zögert seine Entscheidung über ein neues Werk bei Izmir aufgrund des Angriffskriegs der Türkei gegen Nord- und Ostsyrien hinaus. In diesem Umfeld könne es kein Votum für das Land geben, zitiert das „Handelsblatt” Konzernkreise. Aus wirtschaftlicher Sicht will VW aber an der Entscheidung festhalten.


23.24 Uhr: -UPDATE- Unbestätigten Angaben zufolge zerstörten Koalitionssoldaten offenbar vor ihrem Rückzug Teile ihres eigenen Bestands und verursachten so die Detonation.


23.13 Uhr: In Tabqa hat sich vor dem Gebäude der Internationalen Koalition eine schwere Explosion ereignet. Details sind noch unklar.


22.12 Uhr: US-Präsident Donald Trump kündigt Sanktionen gegen die türkische Regierung an, darunter die Erhöhung der Stahlzölle um 50 Prozent und die Beendigung der Handelsverhandlungen.


22.08 Uhr: Ein erster Militärkonvoi der Vierten Division der syrischen Armee hat Tabqa erreicht. Der Konvoi besteht aus 75 Fahrzeugen, zwölf Kampfpanzern und sechs Schützenpanzern vom Typ BMP-1.


21.34 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens haben in Serêkaniyê (Ras al-Ain) drei Angriffe von dschihadistischen Proxy-Soldaten der Türkei zurückgeschlagen, die über Menecir im Grenzgebiet versuchten, in die Stadt einzudringen.


21.20 Uhr: In Minbic sind zwei Angehörige der syrischen Armee bei einem Angriff protürkischer Söldnerfraktionen ums Leben gekommen. Drei weitere wurden verletzt.


20.59 Uhr: Der türkische Regime-Chef Erdogan hat sich bei einem Treffen in Aserbaidschan bei Ungarns Ministerpräsident Orbán dafür bedankt, dass das EU-Land der Türkei bei ihrem Angriffskrieg gegen Nordsyrien zur Seite steht.


20.28 Uhr: In der schwer umkämpften Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) sind heute mindestens 59 Angehörige der türkisch-dschihadistischen Armee getötet worden. Allein an der Westfront beläuft sich die Zahl der Verluste auf Seiten der Invasoren auf 30. Außerdem wurden zwei Fahrzeuge mit aufmontierter Flugabwehr zerstört und ein Panzer unbrauchbar gemacht. Zwei Dschihadisten, die sich im Zentrum der Stadt bewegten, wurden ebenfalls getötet.

An der Ostfront wurden bei den Auseinandersetzungen 27 Soldaten/Islamisten getötet. Zudem wurden zwei Panzer zerstört. In Girê Spî (Tall Abyad) gingen YPG/YPJ-Kämpfer*innen mit Guerilla-Taktik gegen die Besatzungstruppen vor. Auch dort erlitt der Nato-Partner Türkei hohe Verluste.


20.12 Uhr: Eine Gruppe namens „Initiative Kinder des Feuers“ hat sich zu einem Sabotageangriff gegen einen türkischen Rüstungstransport nahe der Stadt Tarsus in der südtürkischen Provinz Mersin bekannt. Der Konvoi war am gestrigen Sonntag auf der Verbindungsstraße Pozantı-Tarsus unterwegs nach Nordsyrien, als es zu der Sabotage kam. Türkische Medien berichteten, es habe sich um einen Brand im Inneren eines LKW’s gehandelt.


19.54 Uhr: Die russische Armee beschießt im Dorf al-Farat westlich von Minbic türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen mit schwerer Artillerie.


19.46 Uhr: Die in Nordostsyrien ansässige Agentur NPA hat Aufnahmen der Schule im Dorf Qasr al-Deeb im Norden von Dêrik (al-Malikiya) veröffentlicht, die bei einem türkischen Artillerieangriff zerstört worden ist.


19.12 Uhr: In Minbic (Manbidsch) halten die Gefechte zwischen Kämpfer*innen des lokalen Militärrats und den Besatzungstruppen an. Es werden hohe Verluste auf Seiten der türkisch-dschihadistischen Angreifer nach heftigen Auseinandersetzungen am Ufer des Sajur-Flusses gemeldet.


18.44 Uhr: Der FC St. Pauli hat den Spieler Cenk Sahin mit sofortiger Wirkung vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt. Damit reagiert der Klub auf die Unterstützung Sahins für den Angriffskrieg der Türkei gegen Nord- und Ostsyrien.

Zwar könne der Verein „differenzierte Wahrnehmungen und Haltungen aus anderen Kulturkreisen nicht bis ins Detail beurteilen“, „kriegerische Handlungen“ lehne man dagegen „ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel ab“.


18.38 Uhr: Die türkische Armee und ihre islamistischen Söldner greifen Dirbêsiyê (al-Darbasiyah) mit Haubitzen an.


18.23 Uhr: Die türkische Armee greift in Efrîn-Şera das Dorf Şiwarxa mit schwerer Artillerie an.


17.54 Uhr: Im Dorf Menacir am Rande des Verkehrswegs zwischen Til Temir und Serêkaniyê (Ras al-Ain) kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den QSD und der türkisch-dschihadistischen Armee.


17.50 Uhr: Bei den Kämpfen im Dorf al-Dschad bei Minbic sind nach Angaben des lokalen Militärrats vier protürkische Dschihadisten getötet worden. Ein Regimesoldat kam ums Leben, drei weitere wurden verletzt.


17.42 Uhr: Die türkische Luftwaffe bombardiert das Stadtzentrum von Serêkaniyê (Ras al-Ain). Gleichzeitig sind Aufklärungsdrohnen im Einsatz.


17.19 Uhr: UN-Sprecher: Generalsekretär Antonio Guterres ist zutiefst besorgt über die militärischen Entwicklungen im Nordosten Syriens, bei denen Berichten zufolge bereits viele Zivilisten ums Leben gekommen sind und mindestens 160.000 Zivilisten vertrieben wurden. Er fordert eine sofortige Deeskalation und betont, dass die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur jederzeit geschützt werden müssen.


17.04 Uhr: Das QSD-Pressezentrum hat eine Kriegsbilanz der letzten 24 Stunden veröffentlicht. Demnach wurden bei den Kämpfen 78 türkische Soldaten/dschihadistische Proxy-Söldner getötet. 20 QSD-Kämpfer*innen und 15 Zivilist*innen sind ums Leben gekommen.


16.37 Uhr: An der Front von Girê Spî (Tall Abyad) haben die Besatzungstruppen schwere Verluste erlitten. Die Demokratischen Kräfte Syriens sind zeitgleich an mehreren Flügeln vorgegangen. Ein Panzerwagen wurde zerstört, mehrere islamistische Söldner wurden getötet.


16.34 Uhr Uhr: Im Dorf al-Dschad bei Minbic kommt es zu heftigen Gefechten zwischen Kämpfer*innen des Militärrats von Minbic und Invasionstruppen. 


16.27 Uhr: Unsere Korrespondent*innen melden aus Serêkaniyê (Ras al-Ain), dass die Bombardierung der Stadt durch türkische Kampfflugzeuge wieder eingesetzt hat.


16.20 Uhr: Leere Zellen im IS-Gefängnis in Camp Ain Issa. Nach der Bombardierung des Lagers durch die türkisch-dschihadistische Armee waren am Sonntag zahlreiche IS-Mitglieder und ihre Familienangehörigen geflüchtet.


16.00 Uhr: PYD-Sprecher Salih Muslim erklärt: Bei dem Abkommen mit dem syrischen Regime handelt es sich um ein militärisches Abkommen und einen ersten Schritt. Um es mit Inhalt zu füllen, finden weitere Gespräche statt. Es ist zugesagt worden, dass der Luftraum für türkische Flugzeuge geschlossen wird.


15.50 Uhr: Der Osten von Serêkaniyê steht wieder vollständig unter der Kontrolle der QSD.


15.43 Uhr: Syrische Truppen sind im Rahmen des Abkommens mit der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Ain Issa eingetroffen. Es wird eine Weiterfahrt Richtung Grenze erwartet.


14.42 Uhr: Heute Morgen hat es erneut einen Aufstand im Camp Hol gegeben, in dem sich rund 70.000 IS-Mitglieder und ihre Angehörigen befinden.


14.35 Uhr: Serêkaniyê-Front „Wir werden es ihnen hier zur Hölle machen“

Goran Dêrik von den Antiterroreinheiten HAT erklärt gegenüber ANF von der Serêkaniyê-Front: „Seit sechs Tagen kämpfen wir in Serêkaniyê. Die Türkei bombardiert und aus Flugzeugen und beschießt uns aus Artillerie. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Das Massaker an unserer Bevölkerung macht uns tief betroffen. Wir versprechen unserem Volk, unseren Gefallenen, wir werden Rache nehmen. Wir werden es ihnen hier zur Hölle machen. Sie behaupten, dass sie Serêkaniyê eingenommen haben. Im Gegenteil – sie hauen ab. Wir sagen, wir kämpfen bis zum Ende. Widerstand heißt leben, Aufgabe ist Verrat.“


14.18 Uhr: In den nordkurdischen Kreisstädten Pirsûs (Suruç) und Bêrecûk (Birecik) wird die Lokalbevölkerung vom türkischen Staat dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Betroffen sind insgesamt 31 Orte, die in unmittelbarer Grenzregion liegen. Die Maßnahme könnte mit einem bevorstehenden Angriff der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Partner auf Kobanê zusammenhängen.


14.09 Uhr: In der Nähe des Ain Issa Camps, in dem sich tausende IS-Angehörige befinden, sind heftige Kämpfe zwischen IS-Mitgliedern und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ausgebrochen. Lokale Quellen gehen davon aus, dass die Türkei die IS-Dschihadisten bewaffnet hat.   


13.58 Uhr: Kein EU-Mitgliedsland werde der Türkei mehr Waffen liefern, erklärte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn, der den türkischen Besatzungskrieg in Nordsyrien explizit als „Invasion" bezeichnete.


13.28 Uhr: Die EU hat einstimmig den Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien verurteilt. Großbritannien soll sich lange gegen eine Verurteilung gestellt, schließlich allerdings eingewilligt haben.


13.19 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) konnten einen Angriff der Türkei auf Til Temir abwehren. Von Ain Issa und Girê Spî aus versuchten türkische Soldaten und ihre islamistischen Partner in Richtung Til Temir vorzustoßen. Sie stießen in der Nähe des Dorfes Alya allerdings auf starke Gegenwehr der QSD. Zwei Panzer der türkischen Armee wurden zerstört, zahlreiche Angreifer konnten getötet werden.


12.16 Uhr: Das Lêgerîn-Krankenhaus in Til Temir gibt an, dass bei den seit sechs Tagen andauernden Angriffen auf Serêkaniyê bislang 75 Zivilisten ums Leben gekommen sind. Die Zahl der Verletzten beträgt mindestens 450.


12.09 Uhr: Im Rahmen der Vereinbarung zwischen der Demokratischen Verwaltung von Nordsyrien und der syrischen Zentralregierung sind aktuell syrische Soldaten in Til Temir im Kanton Hesekê eingetroffen.


11.57 Uhr: Bei den Bombardierungen der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Partner in Serêkaniyê ist es erneut zu zivilen Opfern gekommen. Eine Person hat ihr Leben verloren, zwei weitere Menschen wurden verletzt.


11.37 Uhr: Bei türkischen Bombardements auf zivile Siedlungsgebiete in Dirbêsiyê und umliegende Dörfer waren gestern Abend mehrere Menschen verletzt worden. Izedîn Mehmûd El Yûsif erlag heute Morgen seinen Verletzungen.


11.33 Uhr: Infolge der gestrigen Bombardierungen der türkischen Armee auf ein Konvoi mit Zivilisten in Serêkaniyê ist ein weiterer Journalist ums Leben gekommen. Es handelt sich um Mihemed Hisen Reşo, Korrespondent des Fernsehsenders Sterk TV.


10.52 Uhr: Nach Berichten von @RojavaIC unterbinden US-Soldaten derzeit, dass Soldaten des Assad-Regimes Kobanê betreten. Zuvor hatten die USA ihre Positionen in Kobanê nach türkischen Angriffen verlassen.


10.33 Uhr: Der Widerstand in Serêkaniyê geht weiter. Unser Korrespondet Ersin Çaksu befindet sich weiterhin in der umkämpften Stadt und hat vor wenigen Minuten ein aktuelles Video hochgeladen.


10.23 Uhr: Der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas äußert sich am Rande des Treffens der Außenminister der EU zum türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien/Rojava: „Was in Nordost-Syrien geschieht, hat schon jetzt katastrophale humanitäre Folgen mit sehr vielen Menschen auf der Flucht. Müssen unbedingt verhindern, dass IS wiedererstarkt. Dies müssen wir der Türkei  mit geschlossener Reaktion der EU noch einmal deutlich machen."


8.20 Uhr:  In der Nacht tagte der französische Sicherheits- und Verteidigungsrat. Er verurteilte die türkische Invasion „mit scharfen Worten" und kündigte an, Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten und französischen Soldaten im Einsatzgebiet zu ergreifen.


8.17 Uhr: Das Exekutivkomitee der PKK erklärt: Lasst uns aufhören als Kurd*innen uneins zu sein und nicht gemeinsam zu kämpfen, sonst werden keine neuen Errungenschaften möglich sein und die bisherigen verloren gehen. Wenn jeder Kurde, jede Kurdin, die Errungenschaften verteidigt, dann wird dies mit einem gemeinsamen Widerstandsniveau in allen Teilen Kurdistans, einer gemeinsamen Kraft und nationaler Einheit möglich sein. In diesem Sinne besteht der dringende Bedarf einer Nationalkonferenz der kurdischen politischen Kräfte, der Parteien, der organisierten Zivilgesellschaft, der Intellektuellen und der Künstler*innen.


8.16 Uhr: Ein weiterer Zivilist ist in Dirbêsiyê durch türkisches Artilleriefeuer getötet worden. Drei Personen wurden verletzt.


7.30 Uhr: Die Kämpfe in Serêkaniyê (Ras al-Ain) hielten die ganze Nacht ohne Pause an. Die QSD leisten massiven Widerstand und haben ein Vordringen der Invasionstruppen in die Stadt verhindert. Von Norden und Osten hatten sie versucht, in die Stadt vorzudringen. Es gibt viele Tote und Verletzte. Seit der Nacht finden ununterbrochen Luft- und Haubitzenangriffe statt. Gestern wurden bei den Kämpfen zwei Panzer, ein Bulldozer und zwei Bagger zerstört. Bei den Kämpfen wurden 27 türkische Soldaten getötet.


2.35 Uhr: Große Konvois der syrischen Armee haben sich auf den Weg zur nordsyrischen Grenze gemacht.


02.21 Uhr: Durch die Bombardierung seines Hauses im Dorf Çetelê bei Dirbêsiyê (al-Darbasiyah) ist der Zivilist Izaddin Mahmud al-Yousef schwer verletzt worden. Der Mann wurde in ein Krankenhaus in Hesekê eingeliefert.


23.07 Uhr: Die Gefechte in Serêkaniyê (Ras al-Ain) dauern weiter an, über der Region finden Aufklärungsflüge statt. Auch nach dem tödlichen Angriff auf einen Zivilkonvoi, bei dem elf Menschen ums Leben kamen, wurde das Gebiet bombardiert. Die Invasionstruppen versuchen in verschiedene Stadtteile vorzurücken, die QSD leisten Widerstand.


22.33 Uhr: Das Fahrzeug eines Gesundheitsteams ist zwischen Til Temir und Serêkaniyê (Ras al-Ain) bombardiert worden. Das Fahrzeug war zu Verletzten unterwegs, vom Gesundheitsteam gibt es Tote und Verletzte.


22.00 Uhr: Wie die Autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens mitteilt, ist mit der syrischen Regierung eine Vereinbarung zur Grenzsicherheit erzielt worden. In einer Stellungnahme heißt es dazu:

„Mit der Vereinbarung hat sich die syrische Regierung verpflichtet, die Grenzsicherheit zu erfüllen und die Demokratischen Kräfte Syriens gegen die invasiven Angriffe des türkischen Staates zu unterstützen. Im Rahmen des Abkommens wurde den Regimekräften die Erlaubnis erteilt, sich im Grenzstreifen zwischen Syrien und der Türkei zu bewegen.”


20.17 Uhr: Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron haben den türkischen Staatschef Erdogan aufgefordert, die „Militär-Offensive“ im Nordosten Syriens zu beenden.

Die humanitären Folgen der „Offensive“ seien gravierend und es bestehe die Gefahr, dass die Terrormiliz IS wieder erstarke, erklärten Merkel und Macron bei einem Treffen in Paris. Macron kündigte an, sein Sicherheitskabinett werde noch im Laufe des Abends zusammenkommen, um über die Situation zu beraten. Deutschland und Frankreich hatten zuvor eine Einschränkung ihrer Rüstungsexporte an die Türkei angekündigt.


20.14 Uhr: Die Identität von neun Verletzten im Alter zwischen 24 und 79 Jahren, die sich am Sonntag in einem Fahrzeugkonvoi bei Serêkaniyê befanden und von der türkischen Luftwaffe angegriffen wurden, ist geklärt.


19.37 Uhr: Die Internetverbindung in einigen Regionen Nord- und Ostsyriens ist gekappt. Wir können seit etwa einer Stunde unsere Korrespondent*innen vor Ort nicht erreichen.


18.43 Uhr: ANF-Korrespondent Ersin Çaksu, der bei dem Luftangriff auf einen Zivilkonvoi in Serêkaniyê verletzt wurde, erklärt, dass die Koalition im Vorfeld informiert war: „ Dass es sich um einen zivilen Konvoi handelte, war allgemein bekannt. Es gibt noch ein weiteres wichtiges Detail: In der Region zwischen Hesekê und Til Temir fanden Aufklärungsflüge der internationalen Koalition statt. Das zeigt die Zusammenarbeit zwischen dem türkischen Staat und den Koalitionskräften.“


18.32 Uhr: Zu einem zivilen Massaker mit elf Toten und 74 Verletzten in Serêkaniyê erklären die QSD, dass die Türkei vor den Augen der Weltöffentlichkeit einen Genozid an der Bevölkerung Nordsyriens vollziehen will.


17.38 Uhr: Bisher geht man in Serêkaniyê (Ras al-Ain) von elf Todesopfern und 74 Verletzten aus. Unter den Getöteten sollen unbestätigten Angaben zufolge auch drei ausländische Journalist*innen (unter anderem aus Brasilien und der Ukraine) sein.


17.33 Uhr: Die beim türkischen Luftangriff auf einen Zivilkonvoi in Serêkaniyê verletzten Menschen wurden in Krankenhäuser in Qamişlo, Hesekê, Til Temir und Amûdê eingeliefert. Der Kurdische Rote Halbmond ruft zum Blutspenden auf.


17.14 Uhr: „Syrische Regierungskräfte bereiten sich auf der Grundlage eines Abkommens mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) auf den Einzug in Kobanê vor”, erklärte Mohammed Shaheen vom Exekutivrat der Euphrat-Region gegenüber NPA.


17.07 Uhr: Die „Volksinitiative Kurdistan“ hat angekündigt, gegen die invasiven Angriffe des türkischen Staates gegen Rojava „Maßnahmen“ zu ergreifen. Die Initiative ist in Nordkurdistan/Türkei ansässig.


17.01 Uhr: Nach dem Luftangriff der türkischen Armee auf einen von den YPG begleiteten zivilen Konvoi in Serêkaniyê (Ras al-Ain) mit mehreren Toten und Verletzten ruft der kurdische Dachverband KCDK-E dazu auf, auf die Straße zu gehen.


16.58 Uhr: Die türkische Armee bombardiert das Dorf Qestebanê bei Girkê Legê (al-Muabbada) im Kanton Qamişlo.


16.45 Uhr: Unter den Verletzten des Luftangriffs auf Serêkaniyê (Ras al-Ain) befinden sich auch unser Korrespondent Ersin Çaksu sowie die Journalistinnen Bircan Yıldız und Rojbin Ekinci.


16:36 Uhr: Der Korrespondent der Nachrichtenagentur ANHA Saad Al-Ahmad befindet sich unter den Todesopfern des türkischen Luftangriffs bei Serêkaniyê.


16:29 Uhr: Bei dem Luftangriff der Türkei nahe Serêkaniyê  sind nach ersten Angaben mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt 74 Personen, darunter vier Journalist*innen, wurden verletzt.


16:15 Uhr: Unter den Verletzten des Luftangriffs auf einen zivilen Konvoi in Richtung Serêkaniyê  befindet sich auch Mehmet Ekinci, Korrespondent der Nachrichtenagentur ANHA.


16:00 Uhr: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert in einem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die „umgehende Beendigung“ des türkischen Angriffskrieges gegen Nordsyrien.


15:32 Uhr: Die türkische Armee macht sich für ein weiteres Kriegsverbrechen verantwortlich. Ein ziviler Autokonvoi, in dem sich Zivilisten und Journalisten aus Frankreich und Brasilien befanden, wurde aus der Luft bombardiert. Der Konvoi befand sich auf dem Weg von Qamişlo nach Serêkaniyê und wurde von Kräften der YPG begleitet. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte.

Wir machen darauf aufmerksam, dass in dem Video verstörende Szenen enthalten sind.

 


15:13 Uhr: Bei den Bombardierungen von Kobanê durch die Türkei sind mindestens zwei Zivilisten verletzt worden.


14:40 Uhr: US-Verteidigungsminister Mark Esper kündigt an, dass die USA all ihre Soldaten aus Syrien so schnell wie möglich abziehen will.


14:29 Uhr: Die autonome Verwaltung von Nord- und Ostsyrien hat die Zahl der aus Ain Issa entflohenen IS-Mitglieder und ihrer Angehörigen mit 785 angegeben. Das folgende Video dokumentiert die Folge des Luftschlags der Türkei auf das Camp, aus dem die IS'ler flüchten konnten.


14:13 Uhr: Nachdem die Türkei mit ihren Bombardierungen den Weg für die Flucht von hunderten IS-Mitgliedern und ihren Familien in Ain Issa geebnet hat, ziehen sich nun die US-Soldaten aus der Stadt zurück.


13:42 Uhr: In der vergangenen Nacht konnten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) einige Häuser in Serêkaniyê befreien, die zuvor von den türkischen Besatzern erobert worden waren. Im Keller eines dieser Häuser hatten sich knapp 20 Zivilisten verschanzt, um nicht in die Hände der Besatzer zu fallen. Die Einheiten der QSD haben die Personen befreien können.


13:16 Uhr: Die Türkei hat angefangen das Stadtzentrum von Kobanê zu bombardieren. Die Bevölkerung der Stadt befindet sich nach dem abgewehrten Angriff des IS 2014-2015 ein weiteres Mal auf der Flucht.


12.40 Uhr: 895 IS-Mitglieder und ihre Angehörigen konnten nach türkischen Bombardierungen aus dem Camp in Ain Isa flüchten. Die Dschihadisten hatten nach den Luftangriffen der Türkei einen Aufstand im Camp angezettelt.


12.32 Uhr: Mit Beginn des türkischen Besatzungskrieges in Nordsyrien nehmen auch die Angriffe der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Partner auf die Bevölkerung von Efrîn zu. Die beiden Dörfer  Bîloniye und Eyn Deqne im Bezirk Şera werden aktuell schweren Artillerieangriffen ausgesetzt. Es soll zu dutzenden Einschlägen in den Dörfern gekommen sein.


12.30 Uhr: Der italienische Außenminister Luigi di Maio fordert einen Rüstungsexportstopp aller EU-Länder an die Türkei. Seit Mittwoch haben Frankreich, Deutschland, Finnland, die Niederlande und Norwegen die Einstellung von Waffenverkäufen an die Türkei erklärt.


12.17 Uhr: Ein Flug von Turkish Airlines von San Francisco nach Istanbul musste wegen einer Protestaktion gegen die türkische Invasion in Nordsyrien storniert werden. Hunderte Menschen hatten den THY-Schalter im Flughafen von San Francisco blockiert.


11.38 Uhr: Die Journalistin Solîn Mawa  mit einem Video aus Girê Spî/Tal Abyad, das vor wenigen Minuten aufgezeichnet wurde. Demnach kontrolliert die YPG weiterhin die Stadt. Die türkischen Besatzer und ihre dschihadistischen Partner versuchen die Stadt zu umzingeln. Es wird weiter erbittert gekämpft.


11.10 Uhr: Nach der Bombardierung des Camps Ain Issa konnten zahlreiche IS-Mitglieder und ihre Familienangehörigen flüchten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von 100 IS-Dschihadisten und ihren Familien, denen die Flucht aus dem Camp gelungen sein soll. Die Autonomieverwaltung in Nordsyrien ruft vor diesem Hintergrund den UN-Sicherheitsrat, die internationale Anti-IS-Koalition, die Arabische Liga und die Europäische Union zum sofortigen Handeln auf. Andererseits werde der IS mit Hilfe der türkischen Invasion von Neuem erstarken.


10.56 Uhr: Im Industriegebiet von Serêkaniyê halten die schweren Gefechte zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und den türkischen Besatzern an. Bei den aktuellen Kämpfen sind sieben Besatzer getötet und ein gepanzertes Fahrzeug durch die QSD vernichtet worden. Auch in Tell Halaf dauern die Kämpfe an. Dort wurde eine Drohne von dschihadistischen Partnern der Türkei abgeschossen.  


10.40 Uhr: Die türkischen Besatzer versuchen über Cerablus (Dscharablus) in den Osten von Kobanê vorzudringen. Um den Euphrat zu überqueren, setzen sie eine mobile Brücke ein, die über den Grenzort Girgamêş (Karkamış) nach Cerablus transportiert wurde.


10.10 Uhr: Die türkische Armee und IS-Schläferzellen haben parallel das Flüchtlingscamp bei Ain Issa angegriffen. In dem Camp befinden sowohl IS-Mitglieder als auch ihre Angehörigen. Einigen IS-Dschihadisten soll dabei die Flucht gelungen sein. Die Verantwortlichen erklären, das Camp evakuieren zu müssen, sollte die Sicherheit nicht umgehend gesichert werden.


09.54 Uhr: In Südkurdistan kommen in wenigen Minuten Vertreter*innen von mehr als 20 Parteien zusammen, um über den türkischen Angriffskrieg gegen Nordsyrien zu beraten. Das Treffen findet in Hewlêr (Erbil) im Parteigebäude von Hizba Zehmetkêşan (Partei der Werktätigen) statt.


09.38 Uhr:  Der ANF-Korrespondent Ersin Çaksu berichtet weiter aus Serêkaniyê, wo heftige Auseinandersetzungen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und den Besatzern andauern. Çaksu erklärt, dass die QSD-Einheiten alle Versuche der Angreifer, die Stadt einzunehmen, bislang erfolgreich abwehren konnten. Nachfolgend der aktuelle Videobeitrag unseres Korrespondenten aus der umkämpften Stadt:


09.12 Uhr: Journalistin Ciwana Cuma berichtet aus Girê Spî (Tal Abyad), dass sich die Stadt weiterhin vollständig unter der Kontrolle der QSD befindet. Flugzeuge bombardieren Orte, an denen Zivilist*innen gegen den Krieg protestieren. Im Osten der Stadt kommt es zu schweren Gefechten.


09.03 Uhr: Das türkische Militär bombardiert das Camp bei Ain Issa. In dem Lager sind IS-Dschihadisten und ihre Angehörigen untergebracht.


08.29 Uhr: Im Industriegebiet von Serêkaniyê (Ras al-Ain) kommt es weiterhin zu schweren Zusammenstößen zwischen Angreifern und Verteidigern. QSD-Kämpfer*innen leisten erbitterten Widerstand.


08.25 Uhr: Im Bezirk Silûk / Girê Spî (Tall Abyad) sind Gefechte zwischen den QSD und der türkisch-dschihadistischen Armee ausgebrochen. Zuvor wurden auf der Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten zwei Krankenwagen angegriffen und zwei Einsatzkräfte verschleppt.


08.08 Uhr: Der QSD-Verantwortliche für Außenbeziehungen Rêdûr Xelîl hat Samstagnachmittag eine Erklärung zu den aktuellen Entwicklungen in Nord- und Ostsyrien abgegeben. Wir hatten in unserem Liveblog berichtet und haben zwischenzeitlich das vollständige Statement veröffentlicht.


Die türkische Armee führt mit ihren islamistischen Milizen einen Angriffskrieg gegen Nord- und Ostsyrien. Wir berichten im Liveticker und setzen unsere Berichterstattung an dieser Stelle mit einem dritten Blog fort.