Straßburg: Informationsarbeit und Protest gegen PDK

Rund um das Sit-In der kurdischen Jugendbewegung vor dem Europarat in Straßburg sind Informationsdossiers an die Mitgliedsländer übergeben worden. Am Kundgebungsort wurde eine Erklärung gegen die protürkische Barzanî-Partei PDK abgegeben.

In Straßburg demonstriert die kurdische Jugendbewegung seit Anfang der Woche für die Freiheit von Abdullah Öcalan und fordert die Aufhebung der Isolation ihres Vordenkers. In den Wochen davor wurde das Sit-In von der Frauenbewegung TJK-E und dem Europadachverband KCDK-E ausgetragen.

Kurdische und internationalistische Jugendliche haben heute den ständigen Vertretungen der Europarats-Mitgliedsländer Informationsdossiers zum Thema übergeben. In dem Papier des KCDK-E geht es neben der Totalisolation Abdullah Öcalans um die Vorgeschichte seiner Verschleppung in die Türkei vor 21 Jahren sowie um seinen Kampf und seine politischen Vorstellungen.

Bei der Übergabe der Dossiers weisen die jungen Aktivistinnen und Aktivisten auch auf die unmenschlichen Haftbedingungen politischer Gefangener in der Türkei und insbesondere im Inselgefängnis Imrali hin.

Verrat als Mittel der Selbstzerstörung in der kurdischen Geschichte

Später wurde am Kundgebungsort vor dem Europarat eine Erklärung zum Verhalten der Barzanî-Partei PDK in Südkurdistan abgegeben. Die Aktivistinnen und Aktivisten verurteilten die Kollaboration mit der Türkei und erklärten: „Als kurdisches Volk befinden wir uns in einem historischen Abrechnungsprozess mit dem türkischen Kolonialismus und Faschismus. Genau in dieser Zeit wird uns wieder der Verrat aufgedrängt, der in der kurdischen Geschichte immer zu den größten Verlusten geführt hat.“

In der Erklärung heißt es zu der nach Zînê Wertê erfolgten Stationierung von Peschmerga-Einheiten der PDK in Gare: „Sich am Todestag von Heval Bêrîtan dafür zu entscheiden, militärische Kräfte in Guerillagebieten zusammenzuziehen, das können nur diejenigen machen, die diesen Kampf angreifen wollen, anstatt zu ihm beizutragen.“

Die Jugend habe eine klare Haltung zu der Truppenstationierung in Gare und dem damit verbundenen Versuch, einen inneren Krieg in Südkurdistan anzufachen, so die Erklärung, in der die in Europa lebenden kurdischen Jugendlichen zur Einheit und zum Protest gegen die Angriffe aufgerufen werden.