Straßburg: Kurdische Jugendbewegung übernimmt Mahnwache

Die dritte Woche in Folge findet nun vor dem Europarat in Straßburg das Sit-In für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Heute hat die kurdische Jugendbewegung die Aktion übernommen, am Mittwoch trifft internationalistische Unterstützung ein.

Die ersten beiden Wochen des Sit-In für die Freiheit Abdullah Öcalans vor dem Europarat in Straßburg waren vom europaweiten Dachverband KCDK-E und der kurdischen Frauenbewegung (TJK-E) gestaltet worden. Am heutigen Montag haben die Jugendorganisationen TCŞ und TEKO-JIN die Aktion übernommen, die anlässlich der im September angestoßenen KCK-Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit“ stattfindet. Die beteiligten Jugendlichen trafen am Mittag mit Transparenten, Schildern und Fotos auf dem Platz zusammen.

In einer Eröffnungsrede betonte ein TCŞ-Aktivist, dass das auf der Gefängnisinsel Imrali gegen den PKK-Begründer Abdullah Öcalan installierte Folter- und Isolationsregime in direktem Zusammenhang mit der Kriegspolitik des türkischen Staates gegen das kurdische Volk stehe. Die Türkei sei ein „kolonialistisch und genozidal“ geführtes Land, das sich aktuell innen- und außenpolitisch in einer ernsthaften Sackgasse befinde. Als Ausweg setze die Regierung in Ankara auf den Faschismus, der sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bemerkbar mache - in erster Linie beim kurdischen Volk. Der türkische Staat setze einen langjährigen Plan um, der die vollständige Vernichtung der kurdischen Freiheitsbewegung beabsichtige. „Im Visier liegt der gemeinsame Widerstand, der in allen vier Teilen Kurdistans ausgetragen wird. Das Ziel ist die Auslöschung des Befreiungskampfes, denn das Motto hinter dieser Absicht lautet: Ist die Bewegung vernichtet, kann dem kurdischen Genozid kein Riegel vorgeschoben werden“, so der TCŞ-Aktivist.  

Die Jugendbewegung wird die Straßburger Mahnwache anlehnend an die Jugendoffensive „Für die Freiheit Abdullah Öcalans – Bi Hev Re Serhildan!“ (deut. Gemeinsam zum Aufstand) gestalten. Das Ziel dieser Kampagne ist die Etablierung einer antifaschistischen Jugendfront und die physische Befreiung Öcalans. In diesem Sinne sind verschiedene Aktivitäten geplant, darunter Seminare, Diskussionsveranstaltungen und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Am Mittwoch trifft internationalistische Unterstützung vor dem Europarat ein. Auch zahlreiche Kurdinnen und Kurden aus verschiedenen Ländern werden zum Abschluss der Aktion erwartet.