Stadtguerilla greift MIT-Stützpunkt in Hotel an
Das linke Guerillabündnis HBDH hat das vom türkischen Geheimdienst MIT genutzte Fünf-Sterne-Hotel Anatolian Antep mit Brandsätzen angegriffen. Ein großer Teil des Gebäudes wurde beschädigt.
Das linke Guerillabündnis HBDH hat das vom türkischen Geheimdienst MIT genutzte Fünf-Sterne-Hotel Anatolian Antep mit Brandsätzen angegriffen. Ein großer Teil des Gebäudes wurde beschädigt.
Die Stadtguerilla der Vereinigten Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH) hat sich zu einer Aktion gegen das als Stützpunkt des türkischen Geheimdienstes MIT genutzte Hotel Anatolian in der nordkurdischen Stadt Dîlok (Antep) bekannt. Medienangaben zu Folge brach der Großbrand gestern im Bereich der Klimaanlagen aus.
Die Einheit der HBDH ist nach Orhan Yılmazkaya benannt, einem der Gründer der türkisch-kurdischen Stadtguerillaorganisation „Revolutionäres Hauptquartier“. Er wurde am 27. April 2009 von der Polizei in Istanbul entdeckt. Bei der darauffolgenden Belagerung wurde er getötet. Er rief über Funk mit seinen letzten Worten zu Einheit der türkischen und kurdischen Bevölkerung im Kampf gegen das Regime auf und ging damit in die Geschichte ein.
In der gestern veröffentlichten Erklärung der HBDH heißt es: „Unsere Racheeinheit Orhan Yılmazkaya hat am Donnerstag früh das 32 Millionen teure Fünf-Sterne-Hotel Anatolian in Antep mit einer speziellen Technik in Brand gesetzt. Aufgrund des Brandes wurde das Luxushotel unbrauchbar gemacht. Das Hotel ist seit sechs Jahren für Zivilist*innen geschlossen. Seither wird es vom türkischen Geheimdienst MIT genutzt. Es konnte ermittelt werden, dass das Hotel eine wichtige Funktion in der Zusammenarbeit zwischen dem IS und der AKP spielt. Die Führer und Mitglieder dschihadistischer Banden, die in Rojava und Syrien Verbrechen verüben, waren Dutzende Male dort untergebracht. Es war der Ort, an dem gemeinsam mit dem MIT Massaker geplant wurden. Der MIT hat den Mörderbanden für ihre Massaker VIP-Dienste in diesem Fünf-Sterne-Hotel zur Verfügung gestellt.
Während die Regierung in der Türkei und Kurdistan Werktätige trotz des Coronavirus dazu zwingt, in den Fabriken zu arbeiten und sie, damit die Bosse ihre Taschen noch voller machen können, der Lebensgefahr ausgesetzt werden, die Ressourcen des Landes geplündert und noch mehr ihn den Dienst des Kapitals gestellt werden, lässt das Regime weiterhin dschihadistische Mörderbanden in Libyen, Idlib und Rojava kämpfen, bezahlt diese und treibt so seinen Kolonialismus voran.
Die faschistische AKP/MHP-Regierung hat viele Massaker im Land verübt oder beauftragt. Diejenigen, die einer Mutter den Körper ihres Sohnes als Postpaket zuzustellen, einem 17-Jährigen mit dem Argument ‚Er sah aus wie ein Kurde‘ auf der Straße ins Herz schießen und Mustafa Koçak in den letzten Tagen vor dem tödlichen Ende seines Hungerstreiks foltern, werden tagtäglich den Preis für ihre Grausamkeit zahlen.
Orhan Yılmazkaya, der am 27. April 2009 durch seinen Kampf für die Widerstandseinheit des kurdischen und türkischen Volkes unsterblich in die Geschichte einging, wurde zur Inspiration der HBDH. Der Aufruf Yılmazkayas zum gemeinsamen bewaffneten Kampf gegen den Faschismus zeigt heute den einzigen Weg der unterdrückten Völker zur Freiheit.
Wir appellieren an die Völker in ganz Kurdistan, an die Arbeiter*innen, die Frauen. Heute verrottet die kapitalistische Diktatur an allen Stellen – es ist das Zeitalter der ‚Barbarei‘. Dieses Zeitalter bringt der Menschheit nichts als Viren, koloniale Verteilungskriege, verschärfte Ausbeutung, das Patriarchat und den Staat sowie den Tod. Auf dem Sozialismus zu bestehen, bedeutet darauf zu bestehen, Mensch zu bleiben.
Elf Jahren nachdem Yilmazkaya mit revolutionärer Kühnheit gesagt hatte ‚Ich spreche zu den Mitgliedern der Polizei, die mir zuhören. Sie sollen das ins Protokoll aufnehmen‘, sagen wir: ‚Wir sagen es hiermit dem MIT, den Türstehern des Palastregimes, die diesen Text lesen. Sie sollen es zu Protokoll geben. Euer Ende ist nahe und euer Sultanat wird vernichtet. Wir werden gewinnen.‘“