Die Aktionen im Rahmen der am 10. Oktober gestarteten Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ setzten sich auch am Donnerstag fort. In der Schweizer Stadt Winterthur demonstrierten Aktivist:innen durch die Innenstadt. In Aarau informierten Aktivist:innen Interessierte an einem Infostand mit Redebeiträgen, Flugblättern und Broschüren über die Isolation von Abdullah Öcalan und sein freiheitliches Paradigma.

Die Demonstration begann im Gedenken an den kurdischen Widerstandskämpfer Seyit Riza und seine Genossen, die vor 86 Jahren hingerichtet wurden. Durch sie wurde an die Gefallenen des kurdischen Freiheitskampfes erinnert.

Der kurdische Politiker Mehmet Aslan erklärte in einem Redebeitrag: „Diese schwere Isolation von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] dauert nun schon seit 32 Monaten an. Seit 33 Monaten haben wir keine Nachrichten mehr von ihm erhalten. Der faschistische türkische Staat isoliert Rêber Apo und will ihn dadurch zum Schweigen bringen, weil er Angst vor der von ihm entwickelten Perspektive der Demokratischen Nation hat. In der Vergangenheit hat die ganze Welt gesehen, dass die Waffen schwiegen und über Frieden geredet wurde, wenn Rêber Apo sich mit seiner Familie und seinen Anwälten treffen konnte. Es wurde eine demokratische Lösung diskutiert. Leider hat der faschistische türkische Staat auf die Friedensbemühungen von Rêber Apo mit einer Politik der Isolation geantwortet.“ Aslan warnte, dass der AKP/MHP-Faschismus seine eigene Macht schützen wolle, indem er die Isolation verschärfe und das kurdische und das türkische Volk in einen Krieg zu zwingen versuche: „Wir, das kurdische Volk, verkünden von hier aus, dass wir das niemals zulassen werden, wir werden uns wehren und Widerstand leisten, egal was passiert.“

Nach der Rede von Mehmet Aslan zog die Menschenmenge unter Parolen und mit Fackeln in Richtung Stadtzentrum und forderte lautstark die Freiheit von Abdullah Öcalan. Nach der Demonstration kehrte die Menge zum Auftaktort zurück und beendete die Aktion unter lauten Rufen.

Informationsstand zur Situation von Öcalan in Aargau

Auch in der Schweizer Stadt Aarau fand eine Aktion statt. Der Frauenrat Rojbîn und die kurdische Jugendbewegung errichteten, nachdem am Tag zuvor der Frauenrat viele Institutionen besucht und diplomatische Gespräche im Rahmen der Kampagne für die Freiheit Öcalans geführt hatte, am Donnerstag in der Innenstadt von Aarau einen Informationsstand zur Situation Öcalans. Trotz strömenden Regens verteilten die Aktivist:innen den ganzen Tag über Flugblätter und diskutierten mit Passant:innen.