Proteste für die Freiheit Öcalans in europäischen Städten

Im Rahmen der Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan fand in Deutschland, Frankreich und der Schweiz eine Vielzahl von Aktionen statt.

Die am 10. Oktober begonnene neue Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan unter dem Motto „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ nimmt immer weiter Fahrt auf. Am Mittwoch fand eine Vielzahl von Aktionen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich statt.

Genf – Protest vor Vertretung der Vereinten Nationen


Vor der UN-Vertretung in Genf veranstalteten Aktivist:innen einen Sitzstreik für die Freiheit von Öcalan. Die Aktion begann mit einer Schweigeminute für den am 15. November 1937 vom türkischen Regime hingerichteten Widerstandskämpfer Seyit Rıza und seine Weggefährten. Gleichzeitig wurde an den Kinobrand von Amûdê erinnert, bei dem am 13. November 1960 283 kurdische Kinder starben.

Die Ko-Vorsitzende des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums in Genf (CDK), Tuba Yılmaz, erinnerte an den in der Türkei am 28. November bevorstehenden Sternmarsch auf Gemlik, von wo aus die Boote auf die Gefängnisinsel Imrali abfahren, und betonte die Bedeutung der aktuellen Kampagne für die Freiheit Öcalans. Es gibt seit mehr als 33 Monaten kein Lebenszeichen mehr von Öcalan, jegliche Art von Kontakt mit ihm ist unterbunden. Yılmaz kommentierte diese Situation in ihrem Redebeitrag: „Unsere Geduld ist am Ende. Eine Aufhebung der Isolation wird uns nicht genügen. Unsere einzige Forderung ist die physische Freilassung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan]. Natürlich werden wir in diesem Prozess als kurdische Frauen und kurdische Jugendbewegung unseren Platz im Kampf einnehmen. Wir werden diese Offensive, komme was wolle, zum Erfolg führen und dafür sorgen, dass Rêber Apo seine Freiheit wiedererlangt.“

Informationsstand in Zug


Auch in der Schweizer Stadt Zug wurde auf die Isolation von Abdullah Öcalan aufmerksam gemacht und über das von ihm entwickelte Paradigma informiert. An einem Infostand verteilten Aktivist:innen Broschüren und diskutierten mit Passant:innen.

Mahnwache in Basel gestartet – diplomatische Treffen in Aarau, Luzern und Zürich


Im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum in Basel starteten Aktivist:innen aus Kurdistan, der Schweiz, Katalonien, Uruguay, Frankreich und Kenia eine gemeinsame Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Bei der Mahnwache, die von nun an jeden Mittwoch stattfinden soll, werden Öcalans Bücher vorgestellt, Filme vorgeführt und offene Versammlungen durchgeführt. Ali Matur, Mitglied des Nationalkongresses Kurdistan (KNK), erklärte, dass man die in Basel begonnene Aktion auf die ganze Schweiz ausweiten werde.

Gleichzeitig führte der Kurdische Frauenverband in der Schweiz (YJK-S) diplomatische Gespräche mit Presse, Politik und Zivilgesellschaft in Aarau, Luzern und Zürich und übergab Dossiers zur aktuellen Kampagne.

Familien von Gefallenen protestieren in Dortmund


In Dortmund veranstalteten Vertreter:innen von KOMAW, des Verbands der Angehörigen von Gefallenen, eine Kundgebung für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Die Angehörigen erklärten: „Als Familien der Kriegsopfer sehen wir in Abdullah Öcalan die größte Kraft zur Beendigung des Krieges und für Frieden. Als KOMAW protestieren wir auch gegen die gegenüber den aggressiven und unmenschlichen Praktiken der türkischen Regierung schweigende Menschheit und gegen diejenigen, die den türkischen Faschismus unterstützen. Deshalb richten wir folgenden Appell an die internationalen Organisationen und Institutionen, die direkte oder indirekte Beziehungen zur Republik Türkei unterhalten, insbesondere die UN, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und der EU-Sicherheitsrat: Kommen Sie umgehend Ihrer in Ihren Programmen und Statuten festgelegten humanitären Verantwortung nach.“

Aktion in Europaparlamentsvertretung in Marseille


Aktivist:innen protestierten auch in der Vertretung des EU-Parlaments in Marseille gegen die Isolation von Abdullah Öcalan. Die Aktivist:innen betraten das Gebäude mit Plakaten mit Aufschriften wie „Freiheit für Öcalan“ und warfen den europäischen Institutionen Komplizenschaft mit dem Isolationsfoltersystem auf Imrali vor. Entsprechende Forderungen und Dossiers wurden Vertreter:innen des Büros übergeben. Anschließend ging die Aktion vor dem Gebäude weiter.