Proteste in Europa gegen Anschlag auf KNK-Vertretung

In Europa finden Proteste gegen den tödlichen Angriff auf den Nationalkongress Kurdistan (KNK) in Hewlêr statt. Bei dem Anschlag am Montag in der Kurdistan-Region Irak wurde der KNK-Vertreter Deniz Cevdet Bülbün erschossen.

In vielen europäischen Ländern finden Protestaktionen gegen den bewaffneten Angriff auf die Vertretung des KNK (Nationalkongress Kurdistan) in Hewlêr (Erbil) statt. Bei dem Anschlag am Montag in der Hauptstadt der Kurdistan-Region Irak (KRI) wurde der KNK-Vertreter Deniz Cevdet Bülbün erschossen. Zu den Protesten hatte der kurdische Europaverband KCDK-E aufgerufen. Der Verband macht den Barzanî-Clan und die PDK („Demokratische Partei Kurdistans“) für den tödlichen Angriff verantwortlich. Das KNK-Gebäude in Hewlêr wird rund um die Uhr von Sicherheitskräften und dem Geheimdienst der PKD observiert, der oder die Angreifer konnten nach der Tat unbehelligt flüchten.

Proteste vor türkischer Botschaft und KRI-Vertretung in London

Aktivist:innen des Kurdischen Volksrats London protestierten mit Bildern von Deniz Cevdet Bülbün vor der türkischen Botschaft und vor der KRI-Vertretung gegen „Faschismus und Verrat“ und riefen „Stoppt den kurdischen Genozid!“. In Reden wurde die Kollaboration des Barzanî-Clans mit dem Erdogan-Regime verurteilt und zur Einheit gegen die Besatzung Südkurdistans durch den türkischen Staat aufgerufen. Eine Delegation des Volksrats führte im Zuge des Protests ein Gespräch mit Verantwortlichen der KRI-Vertretung.

Brüssel: „Der Barzanî-Clan ist zum Handlanger des Erdogan-Regimes geworden“

Auch in Brüssel zogen Kurdinnen und Kurden mit Fotos des Anschlagsopfers vor die örtliche KRI-Vertretung. Das KNK-Exekutivratsmitglied Refîq Xefûr sagte in einer Rede: „Wir kennen unseren Feind. Das Erdogan-Regime und der faschistische türkische Staat greifen unser Volk überall an. Die irakische Regierung hat offiziell bekannt gegeben, dass die Türkei gestern einen Drohnenangriff in Silêmanî durchgeführt hat. Wir wissen jedoch nur zu gut, dass solche Angriffe ohne Verräter nicht möglich wären. Die von der Barzanî-Familie geführte PDK ist zum Handlanger der Besatzer geworden. Die Barzanî-Familie arbeitet mit den größten Feinden des kurdischen Volkes zusammen und ermöglicht damit die Besatzung und den Völkermord. Der Anschlag auf die KNK-Vertretung ist zugleich ein Angriff auf die nationale Einheit. Es ist offensichtlich, dass diese Angriffe geplant stattfinden.“

Marseille: „Kurdistan gegen türkische Besatzung und den Verrat des Barzanî-Clans verteidigen“

Vor dem türkischen Konsulat in Wien: „Verteidige Kurdistan gegen Invasion und Verrat!“

Weitere Proteste fanden in Mannheim, Solothurn, Straßburg, München und Saarbrücken statt.