Am Montag wurde das Büro des Nationalkongresses Kurdistan (KNK) in Hewlêr (Erbil) von einem Bewaffneten angegriffen, der Vertreter des KNK für Südkurdistan, Deniz Cevdet Bülbün, wurde erschossen. Der KNK verurteilt den Anschlag in einer Erklärung als einen Angriff auf die kurdische Einheit: „Solche Angriffe zeigen, wie hilflos und ängstlich unsere Feinde angesichts unserer Einheit sind. Jeder Kurde und jede Kurdin sollte diese Realität erkennen und entsprechend handeln.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Wir kennen die Angreifer.“ Der Nationalkongress betrachtet den Anschlag auf seine Vertretung als Fortsetzung der Angriffe des türkischen Staates und seiner Kollaborateure in Südkurdistan, Rojava, Şengal, Mexmûr, Zap, Metîna, Avaşîn und Silêmanî.
Die PDK-Regierung trägt Mitverantwortung
Der KNK macht die für ihre Kollaboration mit dem türkischen Faschismus berüchtigte südkurdische PDK-Regierung für den Anschlag mitverantwortlich und weist darauf hin, dass das Büro rund um die Uhr von den Sicherheitskräften und dem Geheimdienst der PDK überwacht werde. Außerdem sind zahlreiche Überwachungskameras um das Gebäude herum installiert. Der KNK wirft die Frage auf: „Wenn die Angreifer nicht geschützt würden, wie können sie es dann wagen, am helllichten Tag in das KNK-Büro einzudringen und Menschen zu ermorden? Wie kann der MIT frei in der Region agieren, Agenten organisieren und Patrioten töten? Wer ermöglicht das?" Wenn die Täter nicht schnell gefasst werden, betrachte der KNK dies als klaren Beweis für die Verantwortung der Regionalregierung für den Mord.
„Eine halbe Stunde nach dem Anschlag wurde der Flughafen in Silêmanî attackiert“
Der KNK weist auf die fortlaufenden Angriffe des türkischen Staates in ganz Kurdistan hin und erinnert daran, dass der Angriff auf den Flughafen in Silêmanî, bei dem Berichten zufolge drei YNK-Peschmerga getötet wurden, eine halbe Stunde nach dem Attentat in Hewlêr stattfand. Weiter heißt es: „Dieser Krieg richtet sich nicht nur gegen eine kurdische Freiheitsbewegung, sondern gegen alle Kurdinnen und Kurden und ganz Kurdistan. Der türkische Staat greift nicht allein an, sondern schließt gleichzeitig Allianzen gegen unser Volk und verbündet sich mit anderen Besatzungsmächten. Alle Kurden und kurdischen Kräfte müssen diese Realität erkennen. Die Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat, die Zusammenarbeit mit dem Feind und den Besatzern bedeutet Verrat; es handelt sich um eine rote Linie, die keine kurdische Kraft und kein Kurde überschreiten sollte.“
„Lasst uns eine gemeinsame Stimme erheben“
Der KNK betrachtet den Anschlag als einen Angriff auf die kurdische Einheit und appelliert: „Lasst uns angesichts solcher Angriffe die nationale Linie stärken, lasst uns als kurdische Kräfte vereint stehen. Aus diesem Grund rufen wir als KNK alle Parteien und Organisationen dazu auf, zu diesen Angriffen nicht zu schweigen, sondern stattdessen zu protestieren und eine gemeinsame Stimme gegen die Angriffe der Invasionstruppen zu erheben. Als KNK werden wir angesichts der Angriffe nicht zurückweichen, wir werden für unsere Gefallenen eintreten, uns den Angriffen entgegenstellen und die Linie der nationalen Einheit weiter vertiefen.“ Der KNK spricht den Angehörigen von Deniz Cevdet Bülbün, den Gefallenen am Arbet-Flughafen sowie den Gefallenen in Şengal und Rojava und dem gesamten kurdischen Volk sein Beileid aus.