Die Explosionen auf dem Agrar-Flughafen in der südkurdischen Metropole Silêmanî am gestrigen Montag sind durch Drohnenangriffe ausgelöst worden. Das teilte die Lexoman-Parastin mit und bezeichnete den Vorfall als Terroranschlag. An den Ermittlungen sind neben Sicherheitsbehörden der Kurdistan-Region Irak (KRI) und des Irak auch Kräfte der internationalen Anti-IS-Koalition beteiligt. Experten untersuchen derzeit die Einschlagstelle in einem abgetrennten Bereich des 2005 eröffneten Airports, der landwirtschaftlichen Zwecken und Militärübungen dient.
Laut Lexoman-Parastin, der von der Patriotischen Union Kurdistans (YNK) gegründeten Arbeitsgruppe für Terrorismusbekämpfung, forderte der Angriff drei getötete Peschmerga und ebenso viele Verletzte unter den Kämpfern. Zur Herkunft der Drohnen wurden keine Angaben gemacht und auch zu weiteren Details will die Arbeitsgruppe aus ermittlungstaktischen Gründen vorerst keine Auskunft geben.
Der Anschlag auf den Agrar-Flughafen Arbat (auch Erbet), etwa dreißig Kilometer südöstlich des Stadtkerns von Silêmanî, hatte sich am Montagnachmittag am Rande einer militärischen Übung ereignet. Irakische Medien wie Shafaq News hatten unter Berufung auf Krankenhauskreise gemeldet, dass es neun Todesopfer und drei Verletzte gegeben habe.
Der YNK-Vorsitzende Bafel Talabanî verurteilte den Angriff auf den Airport Arbat, der eine klare Verletzung der territorialen Integrität der KRI und des Irak darstelle. „Dieser Angriff ist Teil der Pläne, den Frieden und die Stabilität in der Kurdistan-Region und insbesondere im Großraum von Silêmanî zu stören“, sagte Talabanî in Silêmanî. „Es ist die Pflicht aller politischen Parteien in der Region, angesichts der sich wiederholenden Nachlässigkeit gemeinsam gegen bestehende Bedrohungen und Sicherheitslecks zu kämpfen und Kurdistan gegen seine Feinde zu verteidigen.“
Die irakische Zentralregierung in Bagdad forderte Talabanî auf, ihre gesetzlichen und nationalen Verpflichtungen zu erfüllen. „Das Territorium und der Luftraum des Irak und Kurdistans müssen geschützt werden. Solche Angriffe und Verletzungen dürfen in keiner Weise zugelassen werden“, mahnte der YNK-Politiker. Die Kurden, die in den vergangenen Jahren an vorderster Front im Kampf gegen den Terror standen, haben bereits einen hohen Blutzoll gezahlt, so Talabanî.