Silêmanî: Fünf Attentate in einem Jahr

Seit September 2021 wurden fünf kurdische Politiker:innen und Aktivist:innen bei Attentaten in der südkurdischen Stadt Silêmanî getötet oder verletzt.

Mit der Zunahme und Ausweitung der türkischen Angriffe auf Südkurdistan haben auch die Attentate auf kurdische Politiker:innen und Aktivist:innen in der Kurdistan-Region Irak zugenommen. Seit September 2021 sind mindestens fünf Personen Schusswaffenattentaten zum Opfer gefallen. Die in Hewlêr (Erbil) herrschende PDK und die YNK in Silêmanî haben keine Präventivmaßnahmen unternommen und die Täter blieben bisher straflos.

Der letzte Angriff erfolgte am 4. Oktober, als Nagihan Akarsel, Herausgeberin der Zeitschrift Jineolojî und Mitglied der Jineolojî-Akademie, bei einem bewaffneten Angriff im südkurdischen Stadt Silêmanî getötet wurde.

Am 28. August tötete der türkische Geheimdienst MIT den Autor und Historiker Suheyl Xurşîd Ezîz, Mitglied der Generalversammlung der Bewegung Tevgera Azadî, vor seinem Haus im südkurdischen Kifrî.

Am 17. Mai wurde Zeki Çelebi, ein Aktivist aus Nordkurdistan, in Silêmanî im Stadtteil Bextiyari in Südkurdistan bewaffnet angegriffen. Çelebi wurde schwer verwundet und starb einen Tag später am 18. Mai. Seine Mörder sind noch immer unbekannt.

Am 17. September 2021 wurde das Mitglied des Komitees der Familien der Gefallenen, Yasin Bulut (Şükrü Serhed), in Silêmanî ermordet. Am Tag zuvor wurde in Silêmanî Ferhad Bariş Kondu aus Südkurdistan bei einem bewaffneten Angriff schwer verletzt.

Der türkische Geheimdienst bewegt sich frei in der Region und wird insbesondere von der südkurdischen PDK mit Aufklärung und Informationen unterstützt. Vor allem die PDK trägt in vielen Fällen eine direkte Mitverantwortung für die Attentate.