Proteste gegen türkische Chemiewaffen gehen weiter

In Europa werden die Proteste gegen die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee in Kurdistan fortgesetzt.

Die Proteste in Europa gegen die von der türkischen Armee mit Chemiewaffen begangenen Massaker in Kurdistan gehen weiter. Seit Beginn der türkischen Invasion am 14. April sind 44 Guerillakämpfer:innen in Südkurdistan durch chemische Waffen getötet worden, am Dienstag veröffentlichten die Volksverteidigungskräfte (HPG) die Namen von 17 gefallenen Kämpfer:innen. Aufnahmen von verletzten Guerillakämpfer:innen nach einem Chemiewaffenangriff zeugen von der Grausamkeit, mit der die NATO-Armee vorgeht.

Organisationen wie der Europaverband KCDK-E, die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E), der Nationalkongress Kurdistan (KNK) oder die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) rufen zum Widerstand gegen die auf einen Völkermord abzielenden Angriffe des türkischen Staates auf und fordern ein Ende der Kriegsverbrechen. In Dutzenden europäischen Städten haben bereits am Dienstag Protestaktionen stattgefunden, die Aktionen wurden heute fortgesetzt. Für Donnerstag mobilisiert der KCDK-E zu einem Protest vor dem Europaparlament in Brüssel.

Protest gegen das internationale Schweigen vor dem UN-Sitz in Genf

Vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in Genf protestierten Aktivist:innen mit symbolischen Schutzanzügen und Gasmasken gegen die internationale Ignoranz der türkischen Kriegsverbrechen und hielten dabei Fotos von mit Giftgas getöteten Guerillakämpfer:innen in den Händen. Nach einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen sagte Mülkiye Aşırbaev, Ko-Vorsitzende der Demokratischen Kurdischen Gemeinde in Genf: „Ich spreche heute hier als Kurdin und Mutter. Unsere Geduld ist erschöpft. Wir können nicht ruhig bleiben, wenn die Töchter und Söhne des kurdischen Volkes mit chemischen Waffen ermordet werden. Wir sind wütend und werden unsere Wut weiter auf die Straßen tragen. Wir fordern von Europa, den Vereinten Nationen und der OPCW, endlich zu handeln und das Massaker zu stoppen.“

Stuttgart: „Nein zur türkischen Invasion in Südkurdistan"

Auch in Stuttgart gingen Aktivist:innen mit Masken und weißer Schutzkleidung auf die Straße und trugen Bilder der gefallenen Guerillakämpfer:innen. Auf einem Transparent stand „Nein zur türkischen Invasion in Südkurdistan“, mit Parolen wurde auf die Kriegsverbrechen der Türkei aufmerksam gemacht. In einer Rede wurde die Beendigung des Massakers und eine unabhängige Untersuchung der Chemiewaffeneinsätze gefordert. Während der Aktion kam es zu Provokationen von Faschisten, auf die reagiert wurde.

Köln: „Die Chemiewaffenangriffe werden von den internationalen Mächten genehmigt“

Bei einer Protestaktion vor dem Kölner Hauptbahnhof wurde auf die Verantwortung internationaler Institutionen für die türkischen Kriegsverbrechen hingewiesen. In einem Redebeitrag wurde erklärt, dass sich die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) trotz zahlreicher vorgelegter Belege darauf beruft, nur auf Antrag eines Staates handeln zu können. Das bedeute, dass die internationalen Mächte den Chemiewaffenangriffen auf die kurdische Guerilla zustimme.

Auf dem Münsterplatz in Bonn hat eine Kundgebung mit 50 Teilnehmenden stattgefunden

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