Europaweit finden Proteste gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan statt. Berichte über die Nutzung verbotener Kampfmittel durch die Türkei bei ihrer Invasion in der Kurdistan-Region Irak (KRI) liegen bereits seit Anfang 2021 vor. Vergangene Woche veröffentlichte die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat einen Bericht über mögliche Verletzungen des Chemiewaffenverbots durch die Türkei bei Angriffen auf kurdische Zivilist:innen und Kämpfer:innen der PKK im Nordirak. Heute meldeten die Volksverteidigungskräfte (HPG) den Tod von 17 Kämpferinnen und Kämpfern in den letzten Wochen durch Giftgas. Zum erschienen Aufnahmen von zwei Guerillakämpfer:innen, die durch chemische Waffen verletzt wurden. Zu den Protesten aufgerufen haben unter anderem die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) und der Europadachverband KCDK-E.
23:02 Suttgart
Protestkundgebung gegen türkische Chemiewaffenangriffe in Stuttgart
22:31 Genf
Die Jugendorganisationen TCŞ und TEKO-Jin hatten zu einer Demonstration in Genf aufgerufen
22:28 London
In London fand eine Kundgebung statt. Die Teilnehmer:innen forderten ein Ende der Chemiewaffeneinsätze der Türkei.
22:22 Grigny
Durch die südlich von Paris gelegenen Staadt Grigny führt eine Demonstration mit lautstarken Parolen und Bildern der Gefallenen
22:06 Marseille
Marseille: Demonstrant:innen tragen Bilder gefallener Kämpfer:innen
21:34 Düsseldorf
Protestaktion in Düsseldorf
21:28 München
Protestaktion gegen türkische Chemiewaffenangriffe in München
21:09 Bern
Protest mit Bildern von Gefallenen in Bern
20:58 Villiers Le Bel
Hunderte Kurd:innen protestieren im Pariser Banlieu Villiers Le Bel
20:51 Frankfurt
Hauptwache Frankfurt: OPCW wird zum Handeln aufgefordert
20.41 Zürich
Ziviler Ungehorsam im Züricher Hauptbahnhof
20:36 Basel
Kurd:innen in Basel fordern Solidarität
20:28 Kopenhagen
Protest vor UN in Kopenhagen: Macht euch nicht zu Mittätern!
20:20 Freiburg
Aufruf an internationale Organisationen in Freiburg: „Erdogan ist ein Faschist!“
20:12 Wien
Spontandemonstration zum Stephanplatz in Wien
20:04 Hamburg
„Schweigen tötet!“ - Kundgebung in Hamburg gegen Chemiewaffeneinsatz
Zu einer spontanen Kundgebung anlässlich der Ermordung von 17 Guerillakämpfer:innen in den letzten Tagen durch Chemiewaffenangriffe der türkische Armee kamen am Hamburger Hauptbahnhof Kurd:innen und ihre Freund:innen zusammen, um gegen das völkerrechtswidrige Massaker zu protestieren und die Bevölkerung aufzufordern, gegen diese Verbrechen aktiv zu werden. Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die gefallenen Revolutionär:innen.
Bei den Angriffen mit verbotenen Bomben und Chemiewaffen waren neun Guerillakämpfer:innen im Gebiet Şikefta Birîndara in der Zap-Region, fünf im Gebiet Karker und drei im Gebiet Werxelê in Avaşîn in Südkurdistan ums Leben gekommen. „Vergessen Sie nicht, wenn es keine adäquaten Reaktionen, keine Sanktionen zu diesen Kriegsverbrechen gibt, dann werden diese unmenschlichen und genozidalen Praktiken des AKP/MHP-Regimes und der türkischen Armee noch brutaler werden“, hieß es in einem Redebeitrag: „Deshalb rufen wir vor allem die deutsche Gesellschaft dazu auf, eine Stimme gegen diese grausamen Kriegsverbrechen zu werden. Wir rufen alle internationalen Organisationen, alle internationalen Kräfte der Demokratie, alle Nichtregierungsorganisationen und Menschenrechtsaktivist:innen, insbesondere die Vereinten Nationen auf, Stellung zu beziehen. Schweigen tötet!“
19:57 Bordeaux
Spontaner Protest in Bordeaux
19:52 Kiel
Protest vor dem Kieler Hauptbahnhof: Chemiewaffen sind ein Verbrechen
19:42 Darmstadt
Spontanaktion gegen türkische Chemiewaffen auf dem Luisenplatz in Darmstadt: Jin Jiyan Azadî!
19:41 Nürnberg
„Deutschland mit seiner angeblich wertebasierten Außenpolitik muss handeln“
Auch in Nürnberg wurde in der Innenstadt gegen die völkerrechtswidrigen Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee auf Guerillastellungen in Südkurdistan protestiert. Dabei wurde darauf hingewiesen, der türkische Staat habe allein zwischen dem 14. April und dem 14. Oktober 2022 über zweieinhalbtausend Mal international geächtetes Giftgas eingesetzt, was unter anderem durch die ärztliche Friedensorganisation IPPNW untersucht und bestätigt wurde. Erst heute gelangten die Namen von 17 Freiheitskämpfer:innen in die Öffentlichkeit, die in der letzten Zeit Chemiewaffenangriffen zum Opfer fielen.
Die Demonstrierenden beklagten, dass die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) informiert sei, bisher aber nichts unternehme. Und auch die EU und speziell Deutschland mit seiner angeblich „wertebasierten“ Außenpolitik verschließe die Augen, wenn es um Kriegsverbrechen des türkischen Staates geht. Täglich werde minutiös über das Kriegsgeschehen in der Ukraine berichtet, doch den „Putin“ innerhalb des NATO-Bündnisses lasse man gewähren. Mit diesem Tunnelblick verlieren westliche Regierungen und Institutionen jede Glaubwürdigkeit, so eine Sprecherin.
19:28 Mannheim
Der kurdische Exilpolitiker Faysal Sarıyıldız spricht auf einer Kundgebung in Mannheim.