Europaweites Gedenken an Altun und Kaytan
In vielen Städten Europas wurde am Sonntag der PKK-Gründungsmitglieder Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun gedacht. Sie wurden als Wegbereiter eines jahrzehntelangen Widerstands gewürdigt.
In vielen Städten Europas wurde am Sonntag der PKK-Gründungsmitglieder Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun gedacht. Sie wurden als Wegbereiter eines jahrzehntelangen Widerstands gewürdigt.
In zahlreichen europäischen Städten fanden am Sonntag Gedenkveranstaltungen für die verstorbenen PKK-Mitbegründer Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun statt. Die beiden galten als führende Köpfe der kurdischen Bewegung und als ideologische Wegbereiter eines jahrzehntelangen Widerstands. Neben lokalen Redebeiträgen, kulturellen Elementen und Schweigeminuten wurden in vielen Städten auch Videos gezeigt, die ihr Leben und politisches Wirken dokumentieren. Die Veranstaltungen standen im Zeichen des „Mai der Gefallenen“.
Grenchen: Großes Gedenken mit Tausenden Teilnehmenden
In Grenchen im schweizerischen Kanton Solothurn versammelten sich mehrere tausend Menschen in einem festlich geschmückten Veranstaltungssaal. Transparente, Parolen wie „Şehîd Namirin“ und eine emotionale Rede von Olida Omurca, Nichte von Kaytan, prägten das Gedenken. Auch Vertreter:innen der Jugendbewegung TCŞ bekräftigten, die Träume der Gefallenen weiterzuverfolgen.
Straßburg: 52 Jahre Widerstand im Fokus
Das Demokratische Kurdische Gesellschaftszentrum (DKTM) richtete im französischen Straßburg eine Veranstaltung mit einer Videovorführung und historischen Rückblicken aus. Die Rednerin Anina, eine Schweizer Sozialistin, schilderte persönliche Begegnungen mit Rıza Altun und seine Bedeutung für die internationale Linke. Der Autor Tevfik Kalkan bezeichnete Kaytan als Symbol einer politischen Wiedergeburt des kurdischen Volkes.
Berlin: Erinnern heißt weiterkämpfen
Im Berliner Kurdischen Gesellschaftszentrum stand die Rolle Kaytans und Altuns als Vordenker und politische Bildner im Mittelpunkt. Mele Abdurahim Tarhan, Vater eines gefallenen Guerillakämpfers, sprach bewegend über die Bedeutung ihrer Haltung. Auch Redner:innen des Frauenrats Dest-Dan betonten die Verbindung von Widerstand, Frauenbefreiung und politischer Ethik.
Mannheim: „Jetzt sind wir an der Reihe“
Die Veranstaltung in Mannheim war stark von jungen Teilnehmenden und Angehörigen geprägt. Es wurden Gedichte, darunter „Ben Insandım“ von Ali Haydar Kaytan, rezitiert. Die kurdische Exil-Politikerin Pero Dündar sagte: „Einige denken, wir seien geschwächt – dabei sind wir in dieser Phase stärker geworden.“ Auch die PKK als Bewegung der Gefallenen war Thema mehrerer Beiträge.
Wien: Ideologie, Identität, Widerstand
In Österreichs Hauptstadt Wien sprachen unter anderem Hozan Botan und Vertreter:innen von Civaka Azad. Botan würdigte Kaytan und Altun als Persönlichkeiten, die Theorie und Praxis vereinten. In emotionalen Reden wurde ihre Rolle als Brückenbauer zwischen kurdischem Befreiungskampf und internationalem Widerstand hervorgehoben.
Athen: „Ihr Vermächtnis liegt auf unseren Schultern“
In der griechischen Hauptstadt Athen fand das Gedenken im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum statt. Vorstandsmitglied Ismet Akkurt betonte, dass mit dem Tod der beiden ein historisches Kapitel zu Ende gehe, das neue Verantwortung für die Bewegung mit sich bringe. Auch griechische Unterstützer:innen äußerten Solidarität.
Rom: „Ihr Geist lebt in uns weiter“
Das Ararat-Kulturzentrum in Rom richtete eine kleinere, aber symbolträchtige Zeremonie aus. Italienische Aktivist:innen und Journalist:innen erinnerten an die Bedeutung der beiden PKK-Mitglieder für den internationalen Widerstand. In einer Video-Präsentation wurde ihr Engagement für den kurdischen Befreiungskampf nachgezeichnet.
Kiel: Würdiges Gedenken im Norden
In Kiel versammelten sich zahlreiche Teilnehmer:innen zu einer Gedenkveranstaltung mit Videobeitrag, Reden von Angehörigen und Beiträgen von lokalen Gruppen. Die emotionale Stimmung wurde von dem häufig gerufenen Slogan „Şehîd Namirin“ getragen.