Proteste gegen türkische Angriffe in Heilbronn und Mainz

Gegen die türkischen Angriffe auf Rojava, Şengal und Mexmûr haben Aktivist:innen in Heilbronn und Mainz protestiert.

Die Proteste gegen die türkischen Angriffe auf Rojava Şengal und Mexmûr dauern an. In Heilbronn und Mainz fanden Kundgebungen gegen die Luftangriffe statt.

Der türkische Staat will vollenden, was der IS nicht geschafft hat“


In Heilbronn versammelten sich Aktivist:innen am Hauptbahnhof. Gülistan Ateş, Ko-Vorsitzende des kurdischen demokratischen Gesellschaftszentrums, wies in einem Redebeitrag darauf hin, dass die Angriffe die Rache des türkischen Staates für die Niederlage des von ihm unterstützten IS in Hesekê darstellen: „Der faschistische türkische Staat und sein Diktator Erdoğan konnten diese Niederlage nicht hinnehmen und griffen Mexmûr, Şengal und Rojava mit Dutzenden Flugzeugen an. Die Angriffe dauern noch an. Das Ziel des türkischen Staates ist es, mit Zustimmung der NATO das zu vollenden, was der IS nicht geschafft hat.“

Ein Angriff auf die Errungenschaften des Freiheitskampfes“

In Mainz organisierte der Verband der Studierenden Frauen aus Kurdistan (JXK) eine Spontanaktion in der Mainzer Innenstadt. Die JXK Mainz erklärt zu den türkischen Angriffen: „Bei dieser Operation sollen vor allem die Errungenschaften des Freiheitskampfes der Kurd:innen angegriffen werden - Werte wie Demokratie, Freiheit und Geschlechterbefreiung, die mit den Mühen von Rêber Apo und tausender Gefallener geschaffen wurden. Der türkische Faschismus und das Patriarchat akzeptieren keine Gesellschaftsordnung, die auf der Freiheit der Frau aufbaut und als das Zentrum der Gesellschaft in Freiheit und Gleichheit ein demokratisches und freies Leben ermöglicht.“


Die Aktivistinnen kritisierten auch die deutsche Unterstützung für den türkischen Faschismus durch Zusammenarbeit und Waffenlieferungen und kündigten weitere Aktionen an.

Bei den türkischen Luftangriffen am Dienstagabend sind im Nordirak und in Nordsyrien neun Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Zivilisten in Şengal, zwei Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte im Flüchtlingslager Mexmûr und vier QSD-Kämpfer, die eine Elektrizitätsstation in Dêrik bewachten. Dutzende Menschen wurden verletzt.