Die Widerstandseinheiten Şengals (Yekîneyên Berxwedana Şengalê, YBŞ) haben eine Stellungnahme zu den Luftangriffen der türkischen Armee am Dienstagabend abgegeben. Demnach sind 21 Punkte der YBŞ in dem ezidischen Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak bombardiert worden. Darüber hinaus wurden auch zivile Ziele angegriffen, drei Zivilisten sind ums Leben gekommen. Die YBŞ haben keine Verluste erlitten.
In der Erklärung der YBŞ-Kommandantur heißt es: „Der türkische Besatzerstaat hat am 1. Februar zwischen 22 und 3 Uhr mit Kampfflugzeugen unsere Gebiete angegriffen. Dabei wurden insgesamt 21 unserer Orte bombardiert. Bei den Angriffen gab es keine Gefallenen und Verletzten von uns.“
Weiter führen die YBŞ aus: „Das Ziel dieses Angriffes ist die Verbreitung von Angst in unserem Volk. Die türkischen Besatzungstruppen verfolgen eine schmutzige Politik hinsichtlich der Vertriebenen aus Şengal. Diese Politik und die Angriffe richten sich gegen die Menschen aus unserem Volk, die [seit dem IS-Genozid von 2014] in Lagern leben. Der türkische Staat will verhindern, dass sie nach Şengal zurückkehren. Einhergehend mit den militärischen Angriffen setzt der türkische Staat auch auf psychologische Kriegsführung.
Die aktuellen Angriffe stehen im Zusammenhang mit dem Massaker des IS vom 3. August 2014. Was auch immer der Feind unternimmt, es wird ihm nicht gelingen, unsere Stellungen zu zerschlagen. Unser Volk muss an seine eigene Stärke glauben und damit alle feindlichen Angriffe scheitern lassen. Es hat bereits Hunderte Angriffe gegeben, die ins Leere gelaufen sind. Unser Volk und unsere Freundinnen und Freunde können sich auf uns verlassen.
In gewissen Medien der PDK wird Propaganda für die türkische Besatzung betrieben. Für einen Kurden zeugt es nicht von Ehre und Würde, die Besatzung und die Angriffe als legitim darzustellen. Dieser Sprachgebrauch sollte aufgegeben werden. Keine Besatzungsmacht wird in Şengal eindringen können.
Neben den gezielt angegriffenen Stellen sind auch zivile Orte bombardiert worden. Dabei sind drei Personen ums Leben gekommen, eine Person wurde verletzt. Unsere Untersuchungen zur Feststellung ihrer Identität dauern noch an, aber nach den bisher vorliegenden Informationen handelt es sich bei den Toten um Personen, die Brunnen für die Bevölkerung bauen.“