Aufnahmen aus Şengal nach türkischen Luftangriffen

Das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im Nordirak ist am Dienstagabend viereinhalb Stunden von türkischen Kampfjets und Drohnen bombardiert worden.

Der türkische Staat hat am Dienstagabend zeitgleich Şengal, Mexmûr und Dêrik in Rojava mit Kampfjets bombardiert. Es gibt Tote und Verletzte. Die massive Angriffswelle folgt auf die gescheiterte Erstürmung des Sina-Gefängnisses durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) am 20. Januar in Hesekê. Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat erklärt, dass der IS-Angriff auf einer gemeinsamen Planung mit dem türkischen Staat beruhte.

Die Luftangriffe begannen gegen 22 Uhr. In Şengal waren es die massivsten Angriffe seit 2017. Die Region wurde viereinhalb Stunden von Kampfflugzeugen und Drohnen bombardiert. Angriffsziel waren strategische Punkte wie Amûd und Çilmêran im Şengal-Gebirge.

Aufnahmen aus der Region zeigen die Intensität der Angriffe. Zu sehen ist eine große Fläche, die dem Erdboden gleichgemacht wurde. Angaben zu den Folgen der Bombardierungen liegen noch nicht vor.

Die Angriffe sind nach einem Treffen am 23. Januar zwischen den irakischen Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi und dem türkischen Botschafter Ali Riza Güney in Bagdad erfolgt. Bei dem letzten Luftangriff auf Şengal sind am 21. Januar die YBŞ-Kämpfer Azad Êzdîn und Enver Tolhildan ums Leben gekommen.