Protest in Amed: „Wir machen weiter, bis die Isolation durchbrochen wird“

Die Gerechtigkeitsmahnwache in Amed unterstützt mit ihrer Aktion den Hungerstreik politischer Gefangener im Rahmen der politischen Offensive „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“.

Die am 10. Oktober gestartete Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ zeigt sich trotz schwerer Repressionsdrohungen auch in Aktionen in Nordkurdistan und der Türkei. Seit 34 Monaten gibt es kein Lebenszeichen mehr vom kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der auf der Gefängnisinsel Imrali totalisoliert ist. Am 27. November begannen politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren daher einen Hungerstreik. Gleichzeitig führen Angehörige der Gefangenen in sechs Städten Mahnwachen durch. Diese werden vom Solidaritätsverein für die Angehörigen von Gefangenen (TUAY-DER) organisiert.


Die Isolation ist extrem, kann aber den Willen der Gefangenen nicht brechen“

Im ANF-Gespräch äußerten sich an der Mahnwache in Amed (tr. Diyarbakır) teilnehmende Mütter von politischen Gefangenen zu ihrer Motivation und ihren Forderungen. Meryem Soylu, die Mutter der in Istanbul-Bakirköy inhaftierten Amine Kaya, berichtete von der Situation der Gefangenen: „Was die Menschen hinter Gittern am Leben hält, sind ihr Kampf und ihre Moral. Ich war selbst neun Jahre lang im Gefängnis und kenne die Bedingungen dort sehr gut. Die Isolation, die den Gefangenen auferlegt wird, ist extrem. Aber aufgrund ihrer Entschlossenheit und ihres Widerstands kann der Feind ihren Willen nicht brechen. Die Gefangenen sind entschlossen und verfolgen ein klares Ziel, das hält sie am Leben. Unsere Vorbilder Mazlum Doğan und Kemal Pir haben die Kette der Grausamkeiten zerrissen und die Verliese in Akademien verwandelt. Heute zwingt der Feind den Gefangenen eine unglaubliche Isolation auf, die er mit allen Mitteln betreibt. Allen sollte absolut klar sein, dass die Freiheit des kurdischen Wegweisenden Abdullah Öcalan der Schlüssel zu Frieden und Freiheit ist. Solange der kurdische Repräsentant nicht frei ist, werden weder die Völker in der Türkei noch im Nahen Osten frei sein. Heute sind alle isoliert, das Volk darf nicht schweigen. Als kurdische Mütter stellen wir uns gegen jede Unterdrückung. Von hier aus appelliere ich an die Kurden, die dem System und dem Feind dienen: Ihr werdet die nächsten sein, die von den heutigen Verfolgungsmaßnahmen betroffen sind. Diejenigen, die ihre eigene Nation, ihre Identität, ihr Land und ihre Mütter verraten, werden eines Tages selbst Verfolgung ausgesetzt sein. Ich appelliere an die gesamte Menschheit: Schließt euch mit dem kurdischen Volk zusammen, seid vereint, lasst uns diese Unterdrückung gemeinsam beenden.“

Wenn es Gerechtigkeit gibt, werden alle frei sein“

Esma Seydaoğlu nimmt aus Solidarität an der Mahnwache teil. Sie sagt: „Als kurdische Mutter bin ich hier, um meine Solidarität zu zeigen. Ich bin hierhergekommen, um für Menschlichkeit, Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit einzutreten. Ich rufe das gesamte kurdische Volk zur Unterstützung auf. Das kurdische Volk muss sich gegenseitig für Gerechtigkeit unterstützen. Lasst uns diesen Widerstand mit einer starken Stimme für ganz Kurdistan unterstützen. Unser Widerstand steht für die Gerechtigkeit. Wenn es Gerechtigkeit gibt, werden alle frei sein.“

Wir werden weitermachen, bis die Isolation durchbrochen wird“

Sülhiye Saruhan ist die Mutter eines schwer kranken Gefangenen. Sie erklärt: „Die einzige Bitte der Gefangenen ist es, dass wir sie unterstützen. Es ist ihr Ziel, die Isolation, die Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und den Gefangenen auferlegt wurde, zu durchbrechen. Die Isolation, die sich gegen Rêber Apo richtet, hat sich auf das gesamte kurdische Volk ausgeweitet. Unseren Kindern wird willkürlich die Entlassung verweigert und sie werden in Isolationshaft gesteckt. Als Mütter wollen wir Gerechtigkeit und Gleichheit. Wir wollen die in den Gefängnissen verhängte Isolation durchbrechen. Seit drei Jahren haben wir nichts mehr von Rêber Apo gehört. Unsere einziger Wunsch ist es, von ihm zu hören und seine Isolation zu beenden.”

Aklime Hanas betont, dass der Protest weitergehen werde, bis die Isolation Öcalans aufgehoben wird: „Wir sind heute hier, um die Totalisolation zu durchbrechen. Unser Wegweisender ist totalisoliert. Das ist die Situation. Wir akzeptieren das nicht. Wir wollen, dass Rêber Apo frei kommt. Unsere Kinder setzen in den Gefängnissen ihre eigenen Körper im Widerstand ein. Auch sie haben Rechte, wir wollen, dass alle Forderungen der Gefangenen erfüllt werden.“