Proteste gegen türkische Chemiewaffeneinsätze halten an

Gegen die Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee in Kurdistan wird weiter in vielen Städten protestiert. Im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli forderte die kurdische Jugendbewegung den Stopp der C-Waffeneinsätze.

Die Proteste gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze gegen die kurdische Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten gehen weiter. Im Vorfeld der Großdemonstration am 12. November in Düsseldorf finden unter anderem in Dresden und Halle Mahnwachen statt.


Am Dienstag fand die dreitägige Protestmahnwache in Dresden zum zweiten Mal statt. Die Aktivist:innen protestierten in Schutzanzügen und mit Plakaten, auf denen sie das Schweigen der Organisation zum Verbot chemischer Waffen (OPCW) kritisierten. Am Mittwoch wird die Mahnwache zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr am Albertplatz in Dresden fortgesetzt.

In Halle fand eine ähnliche Mahnwache am Dienstag statt. Die Aktivist:innen thematisierten die Kriegsverbrechen des türkischen Staates und sammelten Unterschriften zur Streichung der PKK von den internationalen „Terrorlisten“. Am Mittwoch soll die Aktion in Chemnitz fortgesetzt werden.

Hamburg: Aktion von TekoJIN und TCŞ im Millerntor-Stadion

Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN (Revolutionäre Jugendbewegung und Bewegung kämpferischer junger Frauen) in Hamburg nutzten am Dienstagabend das Fußballspiel des FC St.Pauli gegen Holstein Kiel im Millerntor-Stadion, um gegen den Einsatz von chemischen Waffen der türkischen Armee in Kurdistan zu protestieren und ihre Solidarität mit dem Freiheitskampf in Kurdistan zum Ausdruck zu bringen.


Große Banner mit den Aufschriften „JIN JÎYAN AZADΓ, „STOPPT DEN CHEMISCHENWAFFENEINSATZ IN KURDISTAN“ und „#NOFLYZONE4ROJAVA“ sorgten in der Halbzeitpause für große Aufmerksamkeit. Außerdem wurden in den Rängen Fahnen der PKK und von Abdullah Öcalan, der infolge eines internationalen Komplotts seit 23 Jahren in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali gefangen ist, geschwenkt.

„Die Jugendlichen solidarisieren sich mit dem unterdrückten Volk in Rojhilat und sind sich dessen bewusst, dass der Kampf um Frauenbefreiung tief mit dem Kampf der Guerilla verwurzelt ist. Aus diesem Grund solidarisieren sich die Jugendlichen auch mit dem Widerstand der Guerilla, insbesondere in Başûr/Südkurdistan, im Gebiet, in dem der die faschistische Regierung der Türkei nachweislich Giftgasangriffe ausübt“, so die Aktivist:innen und erklären: „Es ist die Pflicht eines jeden freiheitsliebenden und demokratischen Menschen, auf diese Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen.

Die (kurdische) Jugend kennt ihre Pflicht, auf die Situation, entgegen des Schweigens der Massenmedien, aufmerksam zu machen, eins zu werden und Stimme derer zu sein, die nicht gehört werden. Erinnern heißt handeln, Widerstand ist leben. Werin Cenga Azadiyê.“

Leipzig: Infoveranstaltung vom Rojava Solibündnis zum türkischen Chemiewaffeneinsatz

Am Dienstagabend lud das Rojava Soli Bündnis Leipzig zu einer Infoveranstaltung in die Meuterei zu den aktuellen Chemiewaffeneinsätzen der türkischen Armee in Kurdistan ein.


Zu Beginn wurde über die aktuelle Lage in Kurdistan diskutiert und die aktuellen Angriffe im Nordirak thematisiert. Danach wurde gemeinsam die Onlinediskussion über „Chemische Waffen und die Systematik der Kriegsführung in Kurdistan“ verfolgt, welche vom Netzwerk kurdischer AkademikerInnen e.V. (AKAD) und Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. veranstaltet wurde.

Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) aus Deutschland und Schweiz berichteten von ihrer Delegation und teilten die Ergebnisse der Untersuchungen. Außerdem wurde die aktuelle Kriegsstrategie diskutiert.

Diese Diskussionen wurden nach der Onlineveranstaltung weitergeführt. „Die Stimmung war hierbei kämpferisch, die Entschlossenheit, den Worten der Diskussionsrunde Taten folgen zu lassen, war hoch. So werden in naher Zukunft weitere Aktionen in Leipzig folgen, denn klar ist: Die menschenverachtenden Chemiewaffenangriffe der Türkei sind zu verurteilen“, so die Veranstalter:innen.