KCDK-E: „Aufstehen bringt Ergebnisse“

„Es ist an der Zeit, Würde und die eigene Zukunft einzufordern“, erklärt der kurdische Europaverband KCDK-E und ruft für kommenden Samstag zur Demonstration in Düsseldorf gegen den türkischen Chemiewaffeneinsatz in Kurdistan auf.

Am 12. November findet unter dem Motto „Stop Chemical Warfare in Kurdistan!“ und begleitet vom Hashtag #YourSilenceKills eine Demonstration in Düsseldorf statt. Kurdische Verbände wollen das internationale Schweigen zu der chemischen Kriegsführung des türkischen Staates durchbrechen und organisieren zwei zeitgleiche Demonstrationszüge in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Zur Teilnahme an der Großdemonstration ruft auch der Europadachverband KCDK-E (Kongress der Demokratischen Gesellschaften Kurdistans in Europa) auf:

„Der monistische türkische Staat, der sich auf die Verleugnung der Völker stützt, wendet weiterhin alle Methoden des schmutzigen Krieges an, um das kurdische Volk zu ermorden. Er kann auf eine blutige Geschichte zurückblicken und setzte bereits 1938 in Dersim und bei den Massakern im Zîlan-Tal Gift und chemische Gase gegen die kurdische Bevölkerung ein, wobei Tausende von Menschen getötet wurden. Dieser Staat hat das Ziel, ganz Kurdistan und die Region zu besetzen, einschließlich des Gebiets von Misak-i Milli, das er 1920 im Rahmen des neo-osmanischen Staatsprojekts ausrief, um die Region unter seinen Schutz zu stellen. Dafür setzt er den Krieg in ganz Kurdistan mit schmutzigen Methoden fort."

„Wer sich zu den Chemiewaffen äußert, gerät ins Visier“

Die türkische Armee sei angesichts des beharrlichen Widerstands der kurdischen Freiheitsguerilla hilflos und wolle „Ergebnisse erzielen, indem sie chemische Waffen einsetzt, die nach internationalem Recht verboten sind und als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gelten", so der KCDK-E.

In dem Aufruf wird darauf hingewiesen, dass in der Türkei von Akademiker:innen bis hin zu Journalist:innen alle, die sich zu dem Einsatz von Chemiewaffen äußern, ins Visier genommen werden. Der KCDK-E hält fest: „Sich nicht gegen den Einsatz von Chemiewaffen in Kurdistan auszusprechen, der nach internationalem Recht verboten ist und als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt, bedeutet, sich an dieser schmutzigen Politik zu beteiligen".

„Aufstehen bringt Ergebnisse“

Der kurdische Europaverband erklärte außerdem Folgendes: „Wir wissen, dass die zuständigen Institutionen und internationalen Mächte schweigend zusahen, als die IS-Banden, die von der Türkischen Republik entwickelt und aufgezogen wurden, Kobanê und Şengal angriffen und Massaker verübten. Als die Menschen und Freund:innen Kurdistans in der ganzen Welt aufstanden und mit ihren Aktionen die öffentliche Meinung beeinflussten, wurden diese Mächte aktiv.

Heute zielt der Angriff auf die Freiheitsguerilla, die die Werte und die Zukunft der Völker Kurdistans und der Region schützt, in Wirklichkeit darauf ab, uns atemlos und ohne Zukunft zu lassen. Die Mobilisierung der OPCW und der zuständigen Institutionen gegen diejenigen, die die Werte der Freiheit und Gleichheit zerstören wollen, wird nur durch den entschlossenen Kampf unseres Volkes und unserer Freund:innen möglich sein, genau wie in Kobanê.

Solange wir keine Ergebnisse erzielen, müssen alle, ob alt, Kind, Frau, Jugend, ob aus Bakur, Başûr, Rojava oder Rojhilat, ob ezidisch, muslimisch, alevitisch oder christlich, im Geiste der nationalen Einheit mobilisieren und jeden Raum in einen Ort des Aufstands verwandeln.“

Abschließend erklärt der KCDK-E: „Es ist an der Zeit, Würde und die eigene Zukunft einzufordern. Als KCDK-E rufen wir alle Menschen mit Gewissen, insbesondere die Menschen aus Kurdistan, dazu auf, sich an der zentralen Demonstration am 12. November in Düsseldorf zu beteiligen."