Polizeiangriff und Widerstand im Flüchtlingslager auf Samos

In Vathy, einem vollkommen überfüllten Lager für Schutzsuchende auf der Ägäisinsel Samos, kam es zu einem Aufstand. In dem für 648 Menschen ausgelegten Lager sind 7.500 Personen unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht.

Auf den griechischen Inseln sitzen zehntausende Schutzsuchende fest. Aufgrund des EU-Türkei-Abkommens werden die Schutzsuchenden dort festgehalten und es wird überprüft, ob sie in die Türkei zurückgeschickt werden können. Die Lager sind vollkommen überfüllt und die Versorgung absolut unzureichend. Wegen der unmenschlichen Lebensbedingungen im Lager Vathy auf Samos kam es heute zu einem Aufstand. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Schutzsuchenden vor. Nach Berichten örtlicher Medien musste eine etwa 600 Meter vom Lager entfernte Schule wegen des beißenden Rauchs evakuiert werden. Die Schutzsuchenden fordern, auf das griechische Festland gebracht zu werden. Die griechische Regierung plant jedoch Massenabschiebungen in die Türkei.

Die Belegung der als „Hotspots“ bezeichneten Lager hat sich in den letzten acht Monaten fast vervierfacht. Der türkische Diktator Erdoğan versucht, durch gesteuerte Steigerung der Raten von Schutzsuchenden, die nach Griechenland gelassen werden, die EU unter Druck zu setzen, damit sie seine Kriegspolitik unterstützt.