Mehrere Festnahmen nach Polizeigewalt in Dortmund

Die Polizei hat am Sonntag den langen Marsch der kurdischen Jugendbewegung angegriffen und aufgelöst. Es kam zu mehreren Festnahmen.

Nach dem polizeilichen Übergriff auf den langen Marsch der kurdischen Jugendbewegung in Dortmund ist es zu mehreren Festnahmen gekommen.

Der Jugendmarsch Richtung Bochum hatte am Sonntagvormittag vor dem kurdischen Gesellschaftszentrum begonnen. Während einer Pause in Lütgendortmund zogen Polizisten einen Teilnehmer gewaltsam aus der Gruppe heraus, der nach dessen Personalienfeststellung festgenommen und abgeführt wurde. Begründet wurde das Vorgehen mit einem angeblichen Verstoß gegen die Demonstrationsauflagen; der Jugendliche hat eine Tätowierung mit dem Konterfei Abdullah Öcalans auf seinem Arm. Das Zeigen von Bildern des kurdischen Volksrepräsentanten sei im Vorfeld verboten worden, argumentierte die Polizei.

Eine weitere Personenkontrolle zu einem „Foto-Abgleich“, bei der die Polizei ebenfalls unverhältnismäßige Gewalt anwendete, richtete sich gegen eine junge Frau. Als die Jugendlichen gegen das Vorgehen der Polizisten protestierten, ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. Insgesamt sieben Jugendliche wurden in Gewahrsam genommen.

Wie die Teilnehmer*innen berichten, sei es am Rande des Marschs immer wieder zu Provokationen von einem türkischstämmigen Polizisten sowie türkischen Passanten gekommen, die von den Beamten ignoriert wurden. Unterdessen kündigte die Jugendbewegung an, dass der lange Marsch heute in Bochum fortgesetzt wird.