Am Dienstag werden weitere Mitglieder der „Internationalen Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ aus Südkurdistan nach Deutschland zurückkehren. In zwei Gruppen werden die Delegierten in Düsseldorf landen. Die kurdische Konföderation KON-MED ruft dazu auf, sie am Flughafen zu empfangen.
„Durch unsere Präsenz können wir Solidarität zeigen und gegen diejenigen protestieren, die für Krieg und gegen den Frieden eintreten”, heißt es in einer Mitteilung des Dachverbands. Die erste Gruppe soll morgen um 13.20 Uhr (Flug IA 233 aus Bagdad) und die zweite um 19.35 Uhr landen. Am Sonntag waren bereits 21 Delegationsmitglieder aus Hewlêr zurückgekehrt. Sie waren allerdings nach Berlin beziehungsweise Frankfurt ausgewiesen worden.
Die Friedensdelegation ist international aufgestellt und besteht aus Politiker:innen, Akademiker:innen, Menschenrechtler:innen und Medienschaffenden aus mehr als zehn Ländern. Ihre Mitglieder sind mit dem Ziel nach Hewlêr gereist, um sich vor dem Hintergrund der seit Ende April andauernden Invasion der türkischen Armee einen direkten Eindruck von der Situation vor Ort zu verschaffen und sich für ein Ende des Krieges und der Zerstörung einzusetzen. Seit Wochen werden nahezu täglich Siedlungsgebiete von der türkischen Armee bombardiert. Die Zerstörung der Lebensgrundlage hat bereits zu der Vertreibung von mehr als 1500 Menschen geführt. Da zudem ein innerkurdischer Konflikt zu eskalieren droht, möchte die Delegation zu einem Dialog zwischen unterschiedlichen kurdischen Akteur:innen in der Region beitragen.
Ein Teil der Delegation wurde in den letzten Tagen am Düsseldorfer Flughafen von der Bundespolizei an der Ausreise aus Deutschland gehindert, mehrere Personen wurden mit einem Ausreiseverbot belegt. Am Flughafen der katarischen Hauptstadt Doha wurde ebenfalls eine Gruppe aufgehalten. Dutzende weitere Mitglieder der Delegation sind in Hewlêr an der Einreise gehindert worden. Die Delegierten, die es trotz der Behinderung durch deutsche, südkurdische und katarische Behörden nach Hewlêr geschafft haben, führen derzeit Gespräche mit der Zivilgesellschaft, den Gewerkschaften und Parteien sowie der Bevölkerung.
Hinweis: In einer früheren Version hieß es, die am Dienstag zurückkehrenden Delegierten seien ebenfalls von Ausweisungen aus Hewlêr betroffen. Es handelt sich um reguläre Reisende, wir haben den Fehler korrigiert.