Istanbul: Protest gegen Zwangsverwaltung und PDK-Verrat

„Diejenigen, die das kurdische Volk nicht anerkennen, erkennen auch wir nicht an“, hieß es auf der Mahnwache gegen Zwangsverwaltung in Istanbul. Die Aktivist:innen forderten auch die südkurdische PDK auf, ihren Verrat umgehend aufzugeben.

„Wir werden immer auf den Straßen sein“

Seit 44 Tagen protestieren Aktivist:innen in Istanbul-Beyoğlu gegen die Ernennung eines Zwangsverwalters in Colemêrg (tr. Hakkari). Auch am Donnerstag kamen wieder Vertreter:innen von Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen neben vielen weiteren Aktivist:innen zusammen.

Zu Beginn der Mahnwache erklärte die Sabiha Bozan von der Initiative der Friedensmütter: „Das kurdische Volk hat bei den Wahlen entschieden und Mehmet Sıddık Akış zum Repräsentanten des Willens des Volkes bestimmt. Aber die AKP/MHP-Regierung hat den Willen des kurdischen Volkes nicht anerkannt. Sie erkennt das kurdische Volk nicht nur bei den Wahlen, sondern überhaupt nicht an.“ Sabiha Bozan verurteilte auch die türkische Invasion in Südkurdistan und forderte die in der Kurdistan-Region im Irak mit dem türkischen Faschismus kollaborierende Partei PDK auf: „Gebt eure Linie des Verrats sofort auf.“

Diejenigen, die das kurdische Volk nicht anerkennen, erkennen auch wir nicht an“

Mehmet Reşit Ince von der Partei der Demokratischen Regionen (DBP) sagte, dass das kurdische Volk schon seit Jahrhunderten gegen den Faschismus kämpfe: „Wir erkennen diejenigen, die den Willen des kurdischen Volkes nicht anerkennen, auch nicht an. Die AKP/MHP-Regierung manipuliert die Menschen, indem sie von Demokratie spricht. Aber wenn es ums kurdische Volk geht, dann gibt es keine Demokratie.“

Auch wenn noch 44 Jahre vergehen, wir werden weiter hier sein“

Die Ko-Vorsitzende des Kreisverbandes der DEM-Partei, Bağcılar Nurten Varlık, erklärte: „Das kurdische Volk und seine Freundinnen und Freunde haben nie auf der dunklen Seite der Geschichte gestanden. Sie haben sich immer gegen die Unterdrücker und Tyrannen gestellt. In der jetzigen Phase kann uns keine Macht mehr aufhalten. Wir sind hier, wir werden immer auf den Straßen sein, auch wenn nicht 44 Tage, sondern 44 Jahre vergehen sollten. Was auch immer geschieht, wir werden bis zum Ende Widerstand leisten.“